■ Bausparkassen im Test: Miserable Noten für Kundenberatung
Berlin (taz) – Angestellte von Bausparkassen interessieren sich bei der Kundenberatung offenbar mehr für ihre eigenen Provisionen als für die Bedürfnisse der Kunden. 13 von 33 untersuchten Bausparkassen erhielten von der Stiftung Warentest nach je fünf Testgesprächen die Note mangelhaft, darunter etwa die LBS Württemberg (eine öffentlich-rechtliche Einrichtung), Wüstenrot und die Leonberger Bausparkasse. Allein die Huk Coburg wurde durchgehend mit „gut“ bewertet.
Die empfohlenen Bausparsummen, nach denen sich die Provisionen der Mitarbeiter richten, lagen häufig um ein Vielfaches über der sinnvollen Summe. Viele der Vertragsentwürfe sahen Auszahlungstermine vor, die viel später als der geplante Haus- oder Wohnungskauf lagen; die Kunden müssen dann teure Zwischenkredite zur Finanzierung des Kaufs aufnehmen. Damit stelle sich die Frage nach dem Zweck von Bausparen erneut.
Hubertus Primus, Chefredakteur der Zeitschrift Finanztest, in der die Testergebnisse veröffentlicht wurden, dämpft jedoch Hoffnungen von Kunden, Bausparkassen gegebenenfalls für entstandene Schäden haftbar zu machen. Es sei schwierig, den Bausparkassen vor Gericht Beratungsfehler nachzuweisen, die Beweislast liege beim Kunden.
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