Bau der Y-Trasse : Neue Gleise für den Norden
Unstrittig ist, dass die Häfen in Norddeutschland boomen. Und ein Ende ist so rasch nicht abzusehen. Unbestreitbar ist ebenfalls, dass entsprechend auch die Transporte über Land zunehmen. Und unbezweifelbar ist es klug, diese nicht über Straßen abzuwickeln: Güter gehören auf die Schiene.
Kommentar von Sven-Michael Veit
Deshalb ist die Y-Trasse im Grundsatz ein richtiges Projekt. Denn die bestehenden Bahnstrecken zwischen den drei größten Städten gelangen an die Grenze ihrer Kapazitäten. Und der kommenden Containerwelle können sie erst recht nicht standhalten.
Es gibt viele einleuchtende Argumente, die für die projektierte Schnellstrecke durch die Westheide sprechen. Und einige gute Gründe, ihren überragenden Nutzwert in Frage zu stellen. Letztere listet die VCD-Studie säuberlich auf, ohne den grundsätzlichen Bedarf der Trasse in Frage zu stellen. Eine eindeutig bessere Lösung ist die von Gutachter Sellien vorgeschlagene Alternative jedoch nicht.
Gleichwohl weist sein Gutachten auf zwei mögliche Probleme hin: Trotz erhöhter Kapazität drohen auch die alten Strecken bald von der Menge der Güterzüge überrollt zu werden. Noch schneller könnte es zu Einschränkungen im Regionalverkehr zwischen Bremen und Hamburg kommen. Eine Konsequenz, die nicht akzeptabel wäre.
Eindeutig ist, dass der Norden neue Gleise braucht. Wo, ist zweitrangig.