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Archiv-Artikel

Bassajew droht mit neuem Terror

MOSKAU dpa ■ Der tschetschenische Rebellenführer Schamil Bassajew hat neue Gewalttaten nach der Art des Geiseldramas im südrussischen Beslan angekündigt. Man plane weitere Operationen in diesem Stil, sagte er in einem vom britischen Fernsehsender Channel 4 am Donnerstagabend ausgestrahlten Interview. Bassajew warf der russischen Armee vor, tschetschenische Bürger zu verschleppen. Damit rechtfertigt er weitere Gewalttaten. Das Interview war der erste derartige Auftritt Bassajews seit dem Schulmassaker mit 330 Toten im September. Russland hatte die britische Regierung aufgefordert, die Ausstrahlung des Interviews zu verhindern und ließ Hinweise auf die Pressefreiheit nicht gelten. Den Terroristen sei damit Raum für Propaganda gegeben worden. Jeglicher Versuch, dies zu rechtfertigen, sei zynisch, hieß es in einer Erklärung aus Moskau. Der Sender erklärte hingegen, das „Interview zeige klar, was für ein Mann Schamil Bassajew ist.“ Moskaus Verhältnis zu London ist wegen Tschetschenien angespannt. Die Briten hatten sich 2003 geweigert, den tschetschenischen Rebellensprecher Achmed Sakajew an Russland auszuliefern.