Baslerismen: Flöhe im Ohr
■ Basler verkauft Ideen als Kontakte
Mario Basler ist dabei, sich unsterblich zu blamieren. Das zumindest ist der Schluß, den man aus den Nachrichten ziehen muß, die gestern um den Transfer des Werder-Stars verbreitet wurden. Kurzfassung: Baslers Manager Roger Wittmann hat mit einem italienischen Spielervermittler gesprochen. Der hat drei Vereine genannt, die möglicherweise Interesse an dem Spieler haben könnten – und Basler machte daraus sichere Angebote. Von denen kann aber nach wie vor keine Rede sein, berichten unisono „Sport-Bild“ und die italienische „Gazetta dello Sport“. Basler seien „Flöhe ins Ohr“ gesetzt worden.
Die italienische Sportzeitung hat gestern von einem Geheimtreffen am 6. Oktober auf dem Frankfurter Flughafen berichtet. Teilnehmer: Wittmann, der Ex-Nationalspieler Hans-Peter Briegel (früher Hellas Verona und Pfälzer Landsmann Baslers) und der italienische Spielerberater Moreno Roggi (der ist nebenbei sportlicher Leiter beim AC Florenz). „Sport-Bild“ behauptet, auch Basler selbst sei dabeigewesen, dafür Briegel nicht. Bei dem Gespräch, lange vor der Bitte Baslers um Freigabe, sei es um die Rahmenbedingungen für einen Transfer gegangen. Die sollen bei zwei Millionen Mark Netto-Jahresverdienst und einer Ablösesumme von acht bis zehn Millionen Mark gelegen haben, sagt „Sport-Bild“. Die Gazetta berichtet von 14 Millionen – beide Summen liegen reichlich unter den 20 Millionen, die Werder hinterher gefordert hat.
Roggi soll bei dem Treffen einen konkreten Vermittlungsauftrag erhalten haben. Danach, so „Sport-Bild“ kam das große Durcheinander. Roggi hatte bei drei Vereinen, Parma, AC und Inter Mailand, angefragt. Daraus machte Basler konkrete Verhandlungen. Purer Nonsens. Allein Inter Mailand habe sich interessiert, aber nach der Verpflichtung des Schweizer Nationaltrainers Roy Hodgson ist Inter mit dem Thema Basler durch. Der neue Trainer will Super-Mario nicht, sagt „Sport-Bild“. Die „Gazetta“ hat Basler bei Inter noch auf dem Zettel, genauso wie beim AS Rom. Aber das sehr vorsichtig. Allein diese beiden Vereine kämen überhaupt in Frage. Fazit „Sport-Bild“: Trainer Aad de Mos und die Werder-Fans dürften sich darüber freuen, daß Basler mindestens noch in dieser Saison in Bremen spielen will. Bis zur nächsten Topfexplosion in der Gerüchteküche. J.G.
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