■ Basketball: Überraschung im Pokal
Bamberg (dpa) – Mit dem unerwarteten Triumph von Außenseiter Brandt Hagen endete am Sonntag das „Final-Four“-Turnier um den Vereinspokal des Deutschen Basketball-Bundes. Durch einen 86:72 (39:43)-Endspielsieg über den SSV Ulm sicherte sich Hagen den begehrten Pott.
Der Vater des Erfolges war der Trainer Peter Krüsmann. Der hatte schon als Spieler für den damaligen SSV Hagen 1975 erstmals den Pokal in die Stadt an der Volme geholt. Er zeigte sich im Finale zweier Außenseiter als gewiefter Taktiker. Mit vorbildlicher Deckungsarbeit wurden in der zweiten Halbzeit Ulms gefürchtete Distanzschützen Calvin Oldham und Gary von Waaden ebenso neutralisiert wie der Spielmacher Jarvis Walker, der das Duell der „playmaker“ gegen seinen Landsmann Keith Gatlin eindeutig verlor. Mit zehn Vorlagen, die zu direkten Korberfolgen führten, war Gatlin wie schon im Halbfinale der Kopf der Westfalen, bei denen Nationalspieler Arnd Neuhaus die meisten Punkte (22) im Finale erzielte.
Für den großen Paukenschlag des in Turnier-Form erst zum zweiten Mal ausgetragenen Pokalfinal- Weekends hatte Hagen bereits im ersten Vorschlußrundenspiel in der Neuauflage des vorjährigen Endspiel mit dem 70:68-Pokal-K.o. für Cup-Verteidiger TSV Bayer 04 Leverkusen gesorgt. Hagens überragender Gatlin war mit 27 Punkten nicht nur erfolgreichster Schütze, sondern erzielte zwei Sekunden vor der Schlußsirene auch den entscheidenden Korb. Zweiter Hagener Matchwinner war Nachwuchs-Center Herkelmann, der Leverkusens Zweimeter-Riesen Welp und Musch düpierte.
Für die Leverkusener, die den Ausfall ihres Nationalspielers Henning Harnisch nicht kompensieren konnten, war es nach dem 64:65 in der Bundesliga gegen den gleichen Gegner erst die zweite Saisonniederlage gegen einen nationalen Kontrahenten.
Im zweiten Halbfinalspiel war Gastgeber TTL Bamberg bei der deutlichen 81:94-Niederlage gegen Ulm Opfer übergroßer Nervosität und schlechter Abwehrarbeit geworden. Allein der 34jährige Routinier Mike Jackel (32 Punkte) brachte seine gewohnte Leistung im Team von Trainer Terry Schofield, der trotz aller Enttäuschung fairerweise einräumte: „Ulm war heute einfach besser.“
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