Barroso unter Druck

Kritik an französischem EU-Kommissar. Der wehrt sich

BRÜSSEL dpa ■ Der neue EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso ist bereits zum Amtsantritt gestern unter Druck geraten. Anlass ist Kritik aus dem EU-Parlament an dem französischen EU-Kommissar für Verkehr, Jacques Barrot. Barrot war vor vier Jahren wegen illegaler Parteienfinanzierung verurteilt worden, hatte dies seinem Chef Barroso nach seiner Benennung jedoch verschwiegen. „Natürlich wäre Herr Barroso gerne über die persönliche Situation von Herrn Barrot auf dem Laufenden gewesen“, sagte Kommissionssprecherin Françoise Le Bail gestern.

In einem Brief an Parlamentspräsident Josep Borrell versuchte Barrot, sein Verhalten zu erklären. Er habe es nicht für nötig gehalten, eine von einer Amnestie aufgehobene Verurteilung mitzuteilen, die seinerzeit öffentlich bekannt gewesen sei.