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Archiv-Artikel

Baldin-Sammlung Schwindende Hoffnung auf Rückkehr

Die Hoffnung auf eine baldige Rückkehr der Baldin-Sammlung aus Russland nach Bremen schwindet. Der kommunistische russische Kulturpolitiker Nikolai Gubenko hat eine Rückgabe der Sammlung erneut abgelehnt.

„Die Sammlung gehört Russland“, sagte gestern Gubenko (61), der Vorsitzende des Kulturausschusses im russischen Parlament. Die Zeichnungen und Bilder aus der Kunsthalle Bremen sollen von Samstag an in Moskau gezeigt werden.

Gubenko schlug als Ausweg aus dem Streit eine Teilung der Sammlung zwischen Deutschland und Russland vor. Das russische Kulturministerium hatte die Rückgabe von 364 Werken ursprünglich für Ende März angekündigt. Auf Betreiben Gubenkos stoppte jedoch die russische Justiz Mitte März die Ausfuhr der Kulturgüter.

Gubenko sprach sich für einen „vollwertigen Ersatz“ aus, falls Russland die Sammlung im Zeichen der guten Beziehungen zu Deutschland doch zurückgeben wolle. Mit „lächerlichen 20 Blättern“ der Sammlung, die Bremen Russland überlassen wolle, dürfe sich Moskau nicht zufrieden geben, sagte er im Radiosender „Echo Moskwy“. Russland solle die Hälfte der Kunstwerke behalten.

Gubenkos Stellvertreter in der Staatsduma, Wladimir Semjonow (30), vermutete unterdessen Wahlkampf hinter dem plötzlichen Widerstand gegen eine Rückgabe der Kunstwerke. Im Dezember sind in Russland Parlamentswahlen. dpa