: Baadasssss! – Sex & Crime und viel Black Power
Mit „Sweet Sweetback’s Baadasssss Song“ hat Melvin van Peebles 1971 das afroamerikanische Kino begründet. Im Alleingang. Melvin van Peebles produzierte, führte Regie, schrieb die Musik und spielte die Hauptrolle: Der Kleinkriminelle „Sweetback“ muss zusehen, wie ein junger Schwarzer von Polizisten brutal zusammengeprügelt wird. Er kommt ihm zu Hilfe und wird den Rest des Films gejagt – aber nie gefasst. Der Film ist eine Mischung aus Sex, Crime und viel Black Power. Mit einem Einspielergebnis von über 14 Millionen Dollar war die Independent-Produktion extrem erfolgreich und löste den „Blaxploitation“-Boom mit Filmen wie „Shaft“ und „Superfly“ aus. Allerdings ohne den 1932 geborenen van Peebles, der sich nach Querelen mit den Studios zurückzog und als Bühnenautor an den Broadway ging. Auch für seinen Sohn Mario war „Sweetback“ eine Initiation: In der Eingangsszene ist der 13-Jährige beim Sex mit einer Prostituierten zu sehen.1991 wurde Mario van Peebles mit dem Gang-Film „New Jack City“ als Regisseur bekannt, vier Jahre später drehte er „Panther“ als Versuch, die Geschichte der Black Panther Party in einem Spielfilm aufzuarbeiten. Auf der Berlinale hatte sein Film „Gettin’ The Man’s Foot Outta Your Baadasssss!“ Premiere. Darin zeichnet Mario, der Melvin spielt (siehe Plakat hinter den beiden) die Schwierigkeiten seines Vaters 1971 nach. Es ist eine Hommage an den Filmemacher und eine Reflexion über die die fast schon vergessene Ästhetik des revolutionary black cinema. FOTO: WOLFGANG BORRS