: Australien prüft Irak-Berichte
CANBERRA rtr ■ Auch Australiens Regierung will durch eine unabhängige Kommission klären lassen, ob die Geheimdienst-Informationen über angebliche Massenvernichtungswaffen des Irak im Vorfeld des Krieges übertrieben waren. Premierminister John Howard beugte sich damit gestern Forderungen, dem Beispiel Großbritanniens und der USA zu folgen. Der Geheimdienst-Ausschuss des australischen Parlaments hatte erklärt, die Regierung habe die Erkenntnisse über den Irak zwar nicht aufgebauscht und die Darstellungen der heimischen Geheimdienste seien auch gemäßigter ausgefallen als die ihrer amerikanischen und britischen Kollegen. Dennoch sei es möglich, dass es Übertreibungen bei der Darstellung der von Irak ausgehenden Gefahr gegeben haben könne. Australien hatte sich mit 2.000 Soldaten am Irakkrieg beteiligt. Sowohl US-Präsident George W. Bush als auch der britische Premier Tony Blair haben unabhängige Kommissionen eingesetzt, welche die Arbeit der Geheimdienste im Vorfeld des Krieges untersuchen sollen.