: Ausländer evakuiert
Kämpfe in Liberias Hauptstadt weiten sich aus. Rebellen fordern Rücktritt des Präsidenten. Zehntausende fliehen
MONROVIA afp/taz ■ In Liberias Hauptstadt Monrovia haben gestern französische Soldaten begonnen, weiße Ausländer auf ein französisches Kriegsschiff zu evakuieren. Rebellen, die Liberias Präsident Charles Taylor stürzen wollen, hatten Ende der letzten Woche nach dem vorläufigen Zusammenbruch von Friedensgesprächen mehrere Viertel der Hauptstadt erobert. Am Sonntag stellten die Rebellen Taylor ein Rücktrittsultimatum von 72 Stunden. Ansonsten werde es ein „Blutbad“ geben. Das US-Außenministerium schloss sich der Forderung an. Die Kämpfe gingen trotz der angekündigten Feuerpause weiter. UN-Hilfsarbeiter sammelten allein von einer Straße 113 Leichen ein. Nach Schätzung des britischen Hilfswerks „Merlin“ sind von den knapp über eine Million Einwohnern Monrovias 300.000 bis 700.000 auf der Flucht innerhalb der Stadt.