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Archiv-Artikel

Ausgezeichneter Havel zieht Bilanz

BERLIN dpa ■ Der frühere tschechische Staatspräsident Václav Havel ist gestern in Berlin mit dem Nationalpreis 2003 der Deutschen Nationalstiftung ausgezeichnet worden. Der 66-Jährige wurde für seine Verdienste um das deutsch-tschechische Verhältnis und das Zusammenwachsen Europas geehrt. Die Ehrung überreichte Bundespräsident Johannes Rau. Der Nationalpreis ist mit 100.000 Euro dotiert. Der Schriftsteller und Politiker, einer der Wegbereiter der friedlichen Revolution in seiner Heimat, stand bis Januar fast 13 Jahre an der Spitze des tschechischen Staates. Beim Festakt rief Havel zum Widerstand gegen „Intrigen, Lügen, Betrug und Abmachungen hinter den Kulissen“ auf. In seiner Amtszeit sei es ihm immer um eine Politik durchdachter und verantwortlicher Haltungen gegangen, „nicht um Politik opportunistischer Anpassung an das bunte Spektrum mehrheitlicher, wenn nicht gar gesamtnationaler Vorurteile“, sagte Havel. Es sei verständlich, dass diese Politik „allen postkommunistischen Mafiosi“ ein Dorn im Auge gewesen sei.