■ Aufruhr an internationalen Börsen: Dollar im Sturzflug
Berlin (dpa/taz) – Der US-Dollar befindet sich schon wieder im Sturzflug. Gestern fiel der Kurs um gut drei Pfennig auf 1,5536 DM. Parallel dazu bröckelten auf der ganzen Welt die Aktienkurse. Ganz besonders stark in Italien, wo das Geständnis von Ministerpräsident Berlusconi, auch seine Firma Fininvest habe Schmiergelder an den Staat gezahlt, zu großer Unruhe führte.
Schon vorgestern hatte der Dollar mit der Abwärtsbewegung begonnen. Der Grund liegt neben ungünstigen Wirtschaftsdaten aus den USA vor allem in steigenden Zinsen in Europa. Schweden und Italien kehrten den bisher in ganz Europa andauernden Trend zu immer niedrigeren Zinsen um. New Yorker Devisenhändler befürchten jetzt, daß die Deutsche Bundesbank ebenfalls ihre Leitzinsen erhöhen könnte, wie es die US-Notenbank in den letzten Monaten schon mehrfach vorgemacht hatte. Je höher aber die Zinsen in Europa sind, desto attraktiver wird dort die Geldanlage und desto uninteressanter wird die Anlage in Dollar. Zinserhöhungen schaden auch den Aktienkursen, was die Einbußen an den internationalen Börsen erklärt. Nun werden auch Zinserhöhungen in den USA befürchtet.
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