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Weinsprech soll die Vorstellungskraft des Weintrinkers für die Geschmacksnuancen des Weins sensibilisieren. Das klappt aber nicht immer. Hier ein paar misslungene Beispiele und ihre Übersetzung:
Abgang: der Eindruck des Weins nach dem Schlucken. Verständlicher wäre Finale oder Nachhall.
Artig: Wenn Wein keine Konturen, also weder Ecken noch Kanten hat
Erdig: Altmodisches Wort, das die Mineralität des Weins beschreiben soll, den Geschmack des Weinbergbodens, in dem die Rebstöcke wurzeln.
Explosion: Wenn die Kirsch- oder Brombeeraromen wirklich im Mund explodieren würden, was dann?
Fruchtig: Keiner weiß genau, was es ist. Schmeckt der Wein süßlich oder hat er intensive Fruchtaromen.
Hammerwein: Vielleicht am morgen danach. Als Lob eignet sich das kaum.
Restsüße: Unwort für die nach der Gärung im Wein verbliebene Natursüße.
Stoffig: Aus dem rheinhessischen Winzerjargon abgelauschter Begriff für einen gehaltvollen Tropfen.
Sprittig: soll Wein schmecken, wenn er besonders stark nach Alkohol riecht.
Süffig: meint wohl einen billig süß schmeckenden Wein, ohne Struktur und Finesse.
Weinig: Wein, der nach Wein schmeckt. Ach. TE