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Auf YouTube vorgeführte LehrerGemobbt, gefilmt und hochgeladen

Lehrer mobben gehört fast schon zum Schulalltag. Können Webseiten mit konstruktiver Lehrerkritik helfen, die Auswüchse zu lindern?

Umstrittene Lehrerbenotung im Internet. Bild: dpa

Erna S. erlebte ihren Albtraum gleich zweimal. Erst in Realzeit. Sie steht vor ihrer Klasse, und die Schüler bewerfen sie mit Kreide und Papierkugeln. Die Geschichtslehrerin bittet die Kinder, aufzuhören, sie schreit, sie brüllt. Sie droht, die Polizei zu holen. Aber die lachen nur darüber. Sie zielen weiter mit Kreidestücken auf ihre Lehrerin.

Die Szene ist für Erna S. grausam genug. Wenn sie aber will, kann sie den Moment noch einmal erleben. Denn das Video ihrer Demütigung steht im Netz - und verdoppelt das Leid. Mobbing live und per Handykamera.

Vielen ist nicht bewusst, dass Lehrermobbing im Netz zum Alltag in Deutschland geworden ist. Experten meinen jedoch, dass es einen Ausweg geben könnte - indem man über kontrollierte Webseiten der Lehrerkritik von Schülern ein Ventil gibt.

Derzeit sieht die Realität im Netz noch ganz anders aus. In einem Online-Single-Chat tut ein Lehrer seine Vorliebe für Kinder mit langen blonden Haaren kund - unter vollem Namen. Der Lehrer einer kirchlichen Mädchenschule hatte sich natürlich nicht selbst angemeldet. Seine Schüler hatten in der Klasse Geld gesammelt, um ein Benutzerprofil im Single-Chat anzulegen. In einer anderen Schule kopierten Schüler Bilder von Lehrern in Pornovideos hinein. Und die waren nicht nur im Internet zu bestaunen, sondern auch auf dem Schulhof. Schüler ließen sie von Handy zu Handy wandern.

Lehrer sind solchen Übergriffen hilflos ausgeliefert. Erstens, weil das Netzmobbing anonym erfolgt, wie Marianne Demmer, zweite Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, sagt. Zweitens verhalten sich Lehrer bei Angriffen oft nach einem bestimmten Muster, wie eine Schulseelsorgerin aus Frankfurt Q-rage berichtet. Die Opfer verschweigen die erlebten Demütigungen aus Scham - und stehen mit ihrem Problem dann ganz allein da.

"Die Schwierigkeit für Lehrer besteht oft darin, sich einzugestehen: ,Ich habe ein Problem'", sagt die Seelsorgerin. Mit Lehrern solche Fälle aufzuarbeiten, sei nicht einfach. "Ich habe immer Angst, mit Lehrern, die eine Mobbinggeschichte hinter sich haben, zu reden", erzählt die Lehrer-Seelsorgerin. "Es könnte alte Wunden wieder aufreißen."

Mobbing gegen Lehrer hat Muster. Häufiges Ziel ist es, die Lehrer unter Stress zu setzen, sie fertigzumachen oder so weit zu provozieren, dass sie ausrasten. Es kommt oft auch zu verbalen Beleidigungen und Bedrohungen, die bis vor die Haustür reichen können. "Wir brechen dir die Beine", sprühten Schüler einem Lehrer an die Garage, berichtet die Schulseelsorgerin.

Experten meinen, dass es jedoch eine Chance auf Verbesserung geben kann - über einen Umweg. Das Portal spickmich.de ist eine Plattform, auf der Schüler ihre Lehrer kritisieren können - auf faire Art. "Denkt bei der Benotung an das, was ihr selbst von euren Lehrern erwartet", fordern die Regeln der Seite. "Denkt daran, dass es auch im Internet keine Anonymität und Rechtsfreiheit gibt." Allerdings benutzen zurzeit viele Schüler auch dieses Instrument gern zu unfairer Lehrerkritik. Sie üben mit der Lehrerbenotung Rache.

Daher fordert Marianne Demmer, das Instrument weiterzuentwickeln. "Für das Befragen und Auswerten ist es natürlich sinnvoll, neue Informationstechnologien zu nutzen", sagt die Schulexpertin der GEW. "Wenn es aber nicht nur beim ,Frust loswerden' bleiben soll, dann muss das innerhalb der Schule organisiert werden. Dann lässt sich Kritik auf konkrete Themenfelder beziehen - etwa den Unterricht. Allerdings müssen sich alle Beteiligten auf Ziele und Fragen einigen - das heißt auch, die Lehrer selbst müssen sich da einbringen können." Die Hoffnung mancher besteht darin, dass spickmich.de auf diese Art zu einer fairen Plattform wird. Weil zugelassene Seiten für Lehrerkritik den anonymen Schmähseiten das Wasser abgraben. Zurzeit sind viele der benoteten Lehrer sauer auf spickmich.de. Manche wollen das Portal gar verbieten lassen.

Dennoch sollten sich die Pädagogen immer auch den Unterschied vor Augen halten: Auf spickmich.de benoten Schüler ihre Lehrer - allerdings mit einer insgesamt passablen Durchschnittsnote von 2,9. Bei YouTube dagegen werden Lehrer oft aufs Übelste herabgewürdigt.

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17 Kommentare

 / 
  • SR
    Stephan Reyntjes-Vorberg

    Oder hier eine aparte, leicht irritierte Französisch-Lehrerin, Kaugummi kauend (wohl Vertretung in der Aufsicht bei einer Arbeit):

    http://www.youtube.com/watch?v=s2MajDQlHvk&NR=1

     

    ... wie die Frau von den Textkommentaren angemacht, meist von geil-spitzen Buben; das ist Vorteils-Mobbing, da diese Bewertungen und Gefühle auch nicht zum Lernen sich eignen, sondern zum Aufgeilen und Absauen.

     

    Auch wenn die Bübles behaupten, "dadurch" würden sie sich "mitziehen" lassen, sind es nur Ausreden, um sich einer realen Lernhaltung zu verweigern zwecks Einspeichelung.

    Und diesen männlich vergebenen Apart-Bonus kann die Frau auch nicht pädagogisch nutzen; sondern vielleicht zu ihrem weiblichen Vorteil mitnehmen, unverdient von ihrer Persönlichkeit.

     

    Hier wird sinnvoll abrufbare Lernhaltung durch aktuell gierige Vorteilsnahme ersetzt.

  • SR
    Stephan Reyntjes-Vorberg

    Youtube:

     

    http://de.youtube.com/watch?v=kGFyOjWWJh0

     

    Ich habe mir das VID, das Hendrik nannte, angekuckt.

    Zu meiner Zeit (Lehrer: OStR) gab's keine Handys, keine Randale - aber wir hätten (das ist jetzt natürlich 'fiction') ein solches Dokument mit den 264 aussagekräftigen Textkommentaren diskutiert.

     

    Und?

    Mit diesen Leutchen (einschließlich der Lehrerin, die hier verspielt hat) ist ein Miteinander- Reden und -Arbeiten nicht mehr möglich.

     

    Uraltweisheit:

    Für einen Lehrer entscheidet sich in der ersten U-Stunde, ob er sich in einer neuen Klasse durchsetzen kann oder verschissen hat.

     

    Was der Trick ist? - Jedenfalls nicht Päd-Terror im Vor-Angriff!

    Vielleicht: Umgang mit vielen Geschwistern und Kameraden, fachliche Begeisterung, spontan wirkender Witz und überraschendes Eingreifen, bevor Mutwillen eskalieren kann.

  • W
    Waldemar

    Hallo,

    gibt es eigentlich auch noch andere Berufsgruppen, etwa Krankenpfleger/innen, VerkäuferInnen, Busfahrer, etc., die einen schweren Job haben? Leider liest man davon in der taz sehr wenig. Die ewigen Leidensgeschichten von Lehrern in der taz langweilen langsam. Man sollte mal den Berufsalltag (incl. Besoldung, Schichtarbeit, Urlaub...) anderen Berufsgruppen gegenüber stellen, deren Arbeitsleben vielleicht auch kein "Ponyhof" ist.

    Nichts für ungut und einen schönen Tag

  • H
    Hendrik

    Leute, scchaut Euch das Video doch einfach mal an bei Youtube ("Lehrerin will die Polizei rufen"). Mal ganz ehrlich - die Frau macht doch so manches falsch. Dass die Schüler was falsch machen , ist klar, aber Lehrer sollten Vorbilder sein. Echte Autorität sieht sicher ganz, ganz anders aus. Und so ist das nun mal im Zeitalter des Internet. Wahrheit und Transparenz hat noch niemandem geschadet, der es nicht auch irgendwie verdient hätte! Die Schüler merken halt, wer den Job nur macht, weil er verbeamtet ist und sich auf Regeln beruft! Gut so!!!

  • P
    Peter

    Was ich noch zu Spickmich sagen wollte: Es ist da schon eine große Ungleichheit, ja Ungerechtigkeit im Spiel. An vielen Schulen dürfen die Klausurnoten und andere Zensuren der Schüler nicht öffentlich gemacht oder genannt werden, da kann es saftige Beschwerden gegen die Lehrer hageln. Aber die Schüler dürfen munter und öffentlich ihre Lehrer benoten, oder was? Ich frage mich (obwohl selber kein Lehrer), woher die Schüler für so ein Prozedere die nötige Fachkompetenz beziehen.

  • P
    Peter

    Die Tatsache, daß viele Lehrer nicht mit den durch ihre Schüler erlittenen Demütigungen an die Öffentlichkeit gehen, ist vor allem der Tatsache geschuldet, daß sie mit diesem Problem oft völlig allein gelassen werden.

    Weder die Schulleitung noch übergeordnete Instanzen wie Regierungspräsidien oder Bezirksregierungen sind bereit, die Lehrer (und Lehrerinnen, beim denen das Mobbing oft auch noch sexistische Züge annimmmt) zu unterstützen. Der "gute Ruf" der Schule bzw. der Stadt könnte ja leiden. Und weil auch Kinder "mit Migrationshintergrund" oft am Mobbing beteiligt sind, möchte man sich nicht dem Geruch der Ausländerfeindlicheit aussetzen. Lehrerinnen im Ruhrgebiet z.B. können davon ein trauriges Lied singen! Außerdem müssen aufgrund des Geldmangels, der unserem Bildungswesen verordnet wird, um ihre Schülerzahl bangen, so daß man vor einem "Rausschmiß" zurückschreckt.

    Ich meine, daß der Staat als Dienstherr viel stärker seiner Fürsorgepflicht für seine Lehrer nachkommen müßte, da die Grenze zum gelegentlichen "normalen" Schülerschabernack bei weitem überschritten wird.

  • EH
    Erhard Hans Josef Lang

    Ganz schöne Frechdachse, diese High-Tec-Jugend von heute! Derart derbes Verhohnepiesacken von Paukern hatten wir, bei aller Hippie-Kultur und trotz halbseidener Lehrer, in den goldenen Sechzigern gar nie für nötig befunden.

  • SR
    Stephan Reyntjes-Vorberg

    Schulseelsorgerin...:

    "Ich habe immer Angst, mit Lehrern, die eine Mobbinggeschichte hinter sich haben, zu reden", erzählt die Lehrer-Seelsorgerin. "Es könnte alte Wunden wieder aufreißen."

    *

    Diese Frau hat ja Angst um ihre eigene Seele; hat also nicht die Routine und die professionelle Fähigkeit, den Wunden der verletzten Lehrer auf den Grund (als Voraussetzung zur Heilung) zu gehen.

    Die einfache Wahrheit ist, dass in den Schulen das Mobbing zentral von den "gepanzerten" Lehrern ausgeht; deren kalter Aggressivität, dem Lehrerwahn und ihren isolierenden Selektionsmethoden fallen Schüler zum Opfer, die das Gefühl haben, dass Lehrer sich nicht um Schüler "kümmern".

    Lehrer, die diesem gnadenlosen Kampf-Tempo - als Pädagogik und Leistung getarnt - nicht gewachsen sind oder nicht mitkämpfen wollen, sind gefährdet, ja!

     

    Etwa zwei Drittel der Lehrerinnen und Lehrer fühlen sich überfordert oder schulfehl.

    Das liegt nicht nur an schwierigen Schülern und unverschämten Eltern und besserwisserischen, ignoranten Kollegen – auch an unrealistischen eigenen Ansprüchen und mangelnden Bewältigungsstrategien. Trainingsprogramme, in denen Lehrer lernen, den Schulalltag konzentrierter und entspannter anzugehen, kommen 99:1 zu spät; da Lehrer nach der fixen und als Täuschung zelebrierten Ausbildung fertig-geformt in den Schulenudn Positionen ankommen, eben häufig auch fehl-gebildet.

     

    Siehe: "Der entspannte Lehrer. Entlastungsstrategien für den Schulalltag" (Psychologie heute. Heft 12/2008.

    http://www.psychologie-heute.de/artikel/heft0812.html

    *

     

    Ein glänzend und plappernd gelaunter Philologen-Verbands-Direx hat vor elf Jahren possenhafte Mobbing-Anleitungen für nicht belastungsfähige Lehrer geschrieben: Friedrich Mahlmann, mit seinen "Pestalozzis Erben" (Heidelberg 1997), in denen alle Untergeordneten (Weiberchen, Junglehrer, GEW-Frizzis in Kampfgruppenformation, Beuys-Kunst-Imitatoren, Produzenten von "Betroffenheitsorgasmen"...) arrogant und bescheuert aufspielen müssen; nur er, der anonymisierte Direx K a h, nicht, weil er den üblichen Konferenzzimmer-Tratsch aufbrüht, der von mitkegelnden, mitsaufenden Oberlehrern in "Kollegenkreis" humor-begeistert bejubelt; allerdings glücklicherweise nicht von Schülern gelesen wird!

     

    Als "Satire" über Lehrer in einer Kleinstadt namens Rodenburg verpackt, geschrieben von einem Oberlehrer, der als OStD Kah selber fürstengerecht mitspielt.

     

    Vor dem LG Bielefeld bis hin zum BuVerGer ist das Machwerkchen als "Kunst", als "Bildungsroman" durchgegangen; nach dem biederen Gutachten eines Philologen-Kollegen, der das Büchlein mit seinem Schmodder als "Satire" einstufte, was den literarisch inkompetenten Richtern zusagte.

     

    Alle lesenden und urteilenden Richter waren begeistert aus Schülertagen von den doofen Schnurren und koddrigen Tiraden, ohne dass man sich bereit fand, über die alt-gymnasial scheele Absicht, sich an unglücklich agierenden, vermeintlichen 68ern zu rächen, Recht zu befinden.

    Die Zivil-Sache, die Klage der zwei hauptbetroffenen Lehrer, kommt jetzt vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.

     

    Claro:

    Wer sich so dumm und unglücklich als Lehrer im Unterricht und in sozialphobischen Krankheitsfällen verhält und sich dann Recht und 300 000 € Wiedergutmachung vor Gerichten holen will, bedarf des Psychologen, zugegeben.

    Aber er soll die Chance haben, überprüfen zu lassen, ob sich ein Direktor sich als dienstrechtlich und in Personalführung verantwortlich Vorgesetzter gegenüber unglücklichen Lehrerdummies oder als Witze-Erzähler öffentlich profilieren darf auf Kosten öffentlich erkennbar Gezeichneter.

     

    Schüler werden täglich zu Dutzenden nach demselben Schema des Verächtlichmachens gemobbt; dass sich hier im Einzelfall, den ein Direx dokumentiert wider Willen, Lehrer juristisch und materiell durchzusetzen versuchen, ist einmalig;

    könnte aber Signalfunktion haben für ein repressionsfreie Kommunikation an Schulen: in den Köpfen und Verbalstrategien von Lehrern.

  • D
    DeutschlandsNextTopMobber

    Ha,Ha! Spuckmich.de soll sich in ein faires Forum über Bildungspolitik wandeln, Is denn schon 1. April, ich dachte erst kommt noch Weihnachten, Kinder wie die Zeit vergeht.

     

    Leider geht aus dem Artikel nicht hervor, ob diese Idee von der Gew-Vertreterin oder von den 4 Artikelschreibern stammt. Bitte informiert euch mal über spickmich.de: Wer? Mit welchem Ziel? Mit welchem Mitteln? (Kleiner Tipp: Ehemalige Studenten scheffeln Geld über Anlocken von jugendliche Werbekunden durch Betreiben anonymer Mobbingseite im Web 2.0) Veröffentlicht neben diesen Artikel einen Screenshot einer spuckmich Schul-Seite und erklärt uns den bildungsfördernen Effekt von solchen Schul-Bewertungen wie "Flirtfaktor", "Partyfaktor" oder "Alkfaktor"!

     

    Ihr müßt meine Meinung nicht teilen, aber ein bißchen journalistische Sorgfalt wäre es bei Nennung von Firmen, deren betriebswirtschaftliche Ziele, und wie sie diese Erreichen, in einem oder zwei Sätzen zu erwähnen! Leider wird den LehrerInnen in den Schulen keine Zeit gelassen, den Jugendlichen ihre vorhandene Medienkompetenz zu vermittelt! Dieses Wissen zeigen LehrerInnen ja dadurch, das sie sich richtig verhalten und spuckmich.de vollkommen ignorieren! Gezwungenermaßen, da der Staat seiner Sorgfaltsplicht(!) gegenüber seinen Angestellten nicht nachkommt, ist dies das beste, was sie machen können.

     

    Ihr glaubt, das die Forderung der LehrerInnen nach staatlichen Eingriff übertrieben ist? Nur mal als Gedankenhilfe, stellt euch einmal vor, wenn es "Bewertungsseiten" für Richter, Finanzbeamte, Polizisten, Staatsanwälte oder Jva-Beamte (inkl. Jva-Partyfaktor) gäbe oder besser stellt euch vor, wie schnell solche Seiten vermutlich durch den Gesetzgeber verboten wären!?! Allgemeines Beleidigen von Lehrerinnen geht eben immer, wie z.B. "faule Säcke" (G.Schröder).

    Ach ja als nächstes erwarte ich Berichte in der Taz über die Förderung des fairen, mitmenschlichen Umgangs dank Bild-Zeitung, Rottenneighbor.com und Pranger.de!, neben einer Fortsetzung der Kulturgeschichte des Lungenkrebses! ;)

     

    Gruß Michael

    P.S. Nein, ich bin kein Lehrer.

  • DR
    D. Ricken

    Wie oft noch will die taz die ewig gleichen Werbeartikel recyclen? Spickmich ist keine "Plattform, auf der Schüler ihre Lehrer kritisieren können", sondern eine rein kommerziell orientierte und nicht einmal gut gemachte Communitysite, auf der die Bewertung der Lehrkräfte mittlerweile nur noch eine Nebenrolle spielt. Das nachgeschobene "auf faire Art" ist der hilflose Versuch darüber hinweg zu täuschen, dass die Bewertungen auf dieser Seite keinerlei systematischen Ansprüchen genügt; hier kann sich jedeR ggf. mehrfach anmelden und beliebige Lehrkräfte beurteilen, ohne dass sicher gestellt wäre, dass er/sie jemals Unterricht bei ihnen gehabt hätte oder überhaupt einE SchülerIn ist.

    Das in vielen Bundesländern Qualitätsmanagement - z.B. nach Efqm - an den Schulen Standard ist und z.B. die Berufsschulen in Niedersachsen jährlich durch Befragung einiger zehntausend SchülerInnen den Unterricht und das Lernumfeld systematisch evaluieren, scheint immer noch nicht in das redaktionelle Paralleluniversum an der Rudi-Dutschke-Straße gedrungen sein. Dabei liesse sich die Telefonnummer des Kultusministeriums in 10 Sekunden ergoogeln...

  • S
    Schneller

    Zur Beleidigung gehören immer zwei: Einer, der beleidigt und der, der sich beleidigen lässt. In deutschen Schulen gibt es ein recht scharfes Schulgesetz. Wenn Schüler Lehrerinnen mit Kreide bewerfen und Filme davon ins Internet stellen, können sie ohne großes Federlesen bestraft werden, bis hin zum Schulausschluss.

  • BW
    Bürger W.

    Liebe Taz-Redaktion, liebe Mitleser,

     

    Lehrer müssen sich in höherem Maße dem zum Teil hahnebüchelnden Unsinn, den Kinder, Jugendliche und Heranwachsende so treiben, ausdauernder und anhaltender stellen, ähnlich wie andere helfende oder pädagogische Berufe, und im Gegensatz zu allen anderen Mitgliedern unserer Gesellschaft.

     

    Die Kinder anderer mit Zuneigung, Anspruch und Hingabe zu unterrichten, ist keine leichte und keine einfache Aufgabe, die besondere Kreativität, Einfühlungsvermögen und Duldsamkeit erfordert.

     

    Den hohen Anspruch den unsere Gesellschaft zu Recht immer deutlicher an die pädagogische Zunft stellt muss seine Berechtigung jedoch auch durch die berufliche und fachliche Unterstützung der Professionellen ausdrücken.

     

    Und so haben wir alle natürlich für die Verbreitung und Geltung einer zivilen Kultiviertheit der Jüngereren sorge zu tragen. Zu dem sollte man nicht darin fehlgehen, zu meinen Schule, soziale Einrichtungen etc. seien rechtsfreie Räume, nur weil dort aus sozial-pädagogischer Konzeption heraus ein Klima des Verstehens und der Hilfe herrscht (zumindest sollte).

     

    Doch natürlich gilt der Schutz des Rechts ebenso für alle Bereiche der Gesellschaft und deshalb natürlich auch für und in der Schule. Es ist den Gerichten zu überlassen die zulässige und vom professionellen Personal zu ertragende Hänselei durch Schutzbefohlene von dem strafwürdigen Vergehen oder der Straftat zu trennen.

     

    Natürlich fallen schwere Beleidigungen oder gar Körperverletzungen (Steinigung mit Kreidestücken ist da nahe dran), Nötigung oder Drohung u.ä. in die letzteren Kategorien. Und übermütige Kinder sollten sich mit Beginn des strafmündigen Alters zum Wohle ihrer Erziehungsberechtigten wohl überlegen, wie weit sie ihren Schabernack treiben.

     

    Selbstverständlich sollte und muss zunächst die Organisation Schule sich um das Möglichste an kollegialer Unterstützung und Bewältigung von Problemen und Konflikten tun. jedoch ist in diesem Fall der finale Schutz durch das Recht keine anrüchige, unfaire Maßnahme gegen arme Kinder sondern ein deutlicher Hinweis gerade für Jugendliche und Heranwachsende, dass sie mit zunehmendem Alter bis zur Volljährigkeit immer stärker Verantwortlich sind für ihr Handeln.

     

    Und schließlich ist es die Konsequente Wahrnehmung dieser Verantwortung, die den Erwachsenen vom Kinde (oder Jugendlichen/Heranwachsenden) unterscheidet (o. zumindest sollte).

     

    1 letztes Wort @Leidkultur:

     

    Ihr unqualifizierter Kommentar offenbart nur ihre große Frustration, deren positive Bearbeitung einem autoritär (de)formierten Charakter natürlich zugegebenermaßen schwer fällt (bzw. unmöglich ist).

    Darum müssen Sie sich hier ja auch so pampig abreagieren. Und? Hat's wenigstens geholfen?

     

     

    Ihr Bürger W.

  • D
    Daniela

    Oh Mann, wie blauäugig ist die Dame denn?

     

    Wir haben es hier mit unsagbar schlecht erzogenen Kindern zu tun, deren Eltern ihnen keinen Respekt vor anderen Menschen beigebracht haben.

     

    Es geht darum, Macht auszuüben, und zwar auf primitive Weise. Sogar in meinem Kleinstadtgymnasium vor 15 Jahren war das schon so, dass einige Ärztekinder etc. ihre Grenzen austesten wollten. Es gibt schon einen Grund, warum ich niemals "auf Lehramt" studiert habe, von solchen Dreikäsehochs, die noch nix im Leben geleistet haben, wollte ich mir so einen Terror nicht antun. Und jetzt 12 Jahre nach meinem Abi sind die bestimmt noch schlimmer geworden ..

     

    Da hilft auch keine Website mit Lehrerbewertungen. Die Dame macht die Schüler gerade zu den Opfern?! Weia.

     

    Wenn ein anderer Mensch zum "Freiwild" wird, dann stimmt doch da was nicht - sch... egal, ob das "68er-Kuschelpädagogen" sind oder waren oder was auch immer.

     

    So lange dieses friedliche Miteinander nicht funktioniert, weil Schüler anscheinend nur "Angst und Schrecken" verstehen, würde ich sie einfach rigoros suspendieren/vor die Tür setzen.

    Wenn ein ganzer Haufen Kinder plötzlich ohne Schulabschluß da steht, ändert sich vielleicht etwas in den Köpfen. Vor allem in denen der Eltern, die sind nämlich für die Erziehung zuständig, und nicht Lehrer, die man 5 Std. die Woche sieht, die sollen ausbilden.

  • A
    abc

    Genau das Gegenteil. Wer Kinder einsperrt, mit Nonsens vollstopft, dressieren will und noch dafür benotet, wird halt zurückgemobbt. So einfach ist das.

  • H
    Hauke

    Nachricht vom letzten Jahr?

  • TS
    Thomas Schweinberger

    Wenn in der taz jetzt Lehrer-Mobbing beklagt wird, sollten die Verantwortlichen sich auch an die eigene Nase fassen. Es vergeht kein Tag, an dem keine Lehrerschelte in den Medien betrieben wird, auch in der taz. Tenor: Lehrer sind methodisch unfähig, darüber hinaus faul und dumm. Auch die taz betreibt dieses Spiel. Es ist selten oder nie davon die Rede, dass auch Eltern und das private Umfeld ein wesentlicher Faktor in der Erziehung sind. Es steht außer Frage, dass jeder Lernende selbst auch mitverantwortlich für seinen Lernfortschritt ist. Das Lehrer-Mobbing durch Schüler ist nur eine Facette dessen, was den allgemeinen Trend ausmacht.

  • L
    Leidkultur

    Gerechte Strafe für die 68er Kuschelpädagogen!