: Atrazin im Ruhrgebietstrinkwasser
Bochum (taz) - Experten des größten Trinkwasserversorgungsunternehmens im Ruhrgebiet, Gelsenwasser, haben einen Anteil von 0,6 bis 0,7 Mikrogramm Atrazin im Wasser ermittelt. Der EG–Grenzwert von 0,1 Mikrogramm pro Liter für die Pflanzenschutzmittel wird damit erheblich überschritten. In der BRD soll der Grenzwert allerdings erst ab Oktober 1989 zur gültigen Norm werden. Die Gesundheitsämter der Region erklärten dennoch, daß der ermittelte Wert der Konzentration des Pestizids nicht toxisch, also ungiftig sei. Verursacher der Gifteinschleusung, die die Wasserverbraucher im Kreis Recklinghausen, Gemeinden im Münsterland und die nördlichen Stadtteile Duisburgs betrifft, sind die Landwirte rings um den Halterner Stausee, die das Atrazin im Maisanbau verwenden. Das Keimen von Unkraut soll damit verhindert werden. „Gelsenwasser fordert schon seit langem das Verbot der Anwendung von biologisch nicht abbaubaren Substanzen in der Landwirtschaft“, erklärt der Firmensprecher Isfort. Im Augenblick wird das Wasser aus Haltern mit Aktivkohlestaub gefiltert und mit Grundwasseranteilen verdünnt, um die Atrazin– Konzentration zu senken.
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