■ Kohl und Stoiber bekennen sich in München gemeinsam zur engen Auslegung der Euro-Kriterien

■ So deutlich die inhaltliche Übereinstimmung in der 3,0-Frage zwischen dem Kanzler und Bayerns erstem Mann auch ist – die Abneigung Kohls ist unübersehbar

■ Finanzminister verteidigt das Defizitkriterium. FDP kritisiert Stoiber

■ Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber beharrt auf 3,0 Prozent maximaler Staatsverschuldung für den Euro. CSU-Vorständler Söder droht mit Bruch der Bonner Fraktionsgemeinschaft mit der CDU und Koalitionsbruch

■ CDU-Generalsekretär Peter Hintze lobt Vertrag und Helmut Kohl. SPD hebt Beschäftigungskapitel hervor. Bündnisgrüne sprechen von einem „Nullvertrag“

■ OECD: Deutschland wird 1997 die Maastricht-Kriterien nicht erfüllen

■ Beim heutigen deutsch-französischen Gipfel in Poitiers übt Präsident Chirac den Schulterschluß mit seinem sozialistischen Premier, um den Kanzler zu beeindrucken

■ Paris und Bonn streben termingerechten Start an

■ Zu sagen haben sie zum Euro nichts, das aber sehr beredt: Politiker der Union beginnen eine Diskussion um die Verschiebung der Währungsunion

■ Koalition stützt Waigel im Bundestag

■ Bundesfinanzminister Theo Waigel kann sich gegen die Bundesbank nicht durchsetzen: Auch nach dem Krisentermin mit Bundesbankchef Tietmeyer kommt er 1997 an den Goldschatz der Bundesbank nicht heran

■ Das Gold für Tietmeyer, die Löcher für Waigel

■ Welche Rechentricks der Finanzminister auch anwendet: Euro-relevant wären die Gewinne aus der Neubewertung der Goldreserven im Jahr 1997 ohnehin nicht

■ Weiter unklare Neubewertung des Bundesbankschatzes. Experte: Länder können Anteil verlangen. Industrie unzufrieden über Art und Timing des Konflikts