Bis heute ist Deutschland kein säkularer Staat. Statt die Rolle der christlichen Kirchen zu hinterfragen, erhitzt ein Tuch die Gemüter, ohne dass seine Bedeutung verstanden wird
Die Regierung drückt sich davor, EU-Richtlinien gegen Diskriminierung in deutsches Recht umzusetzen. Sie beugt sich damit dem Druck von Kirchen und Wirtschaftslobby
Der Ökumenische Kirchentag ist längst zu Ende gegangen – die Schau „Warum! Bilder diesseits und jenseits des Menschen“ hinterlässt er noch in Berlin. In ihr geht es um die Spuren christlicher Ikonografie in der Kunst – von „Ecce homo“-Schmerzensmännern bis hin zu Madonnen, die in Schönheit sterben
Zwei Gottesdienste mit offener Kommunion werden von der katholischen Amtskirche geprüft. Regierender Bürgermeister bezeichnet Kirchentag als „vollen Erfolg“ und lädt zur nächsten Ökumene 2008 wieder nach Berlin
Von Vorurteilen, Urteilen und Perspektiven des Bösen: Kardinal Karl Lehmann und Gianni Vattimo, Professor für theoretische Philosophie, versuchen sich dem Belzebub philosophisch anzunähern
Die Regierung will aus dem Stimmungstief herauskommen: Der Kirchentag ist inzwischen zu einem rot-grünen Ereignis geworden. Die Union beschwert sich über „politische Schieflage“. Kirchenchefs unterstützen Schröders Agenda 2010
Der Kirchentag ist auch ein Medienspektakel. 2.000 Journalisten, weit mehr als beim Weltwirtschaftsforum, werden erwartet. Das ZDF plant eine ökumenische Revolution. Radio Vatikan hat „wenig Verständnis für deutsches Geschrei“