STARTSCHUSS SPD und Linkspartei haben ihren Koalitionsvertrag unterzeichnet, heute soll Matthias Platzeck zum Ministerpräsidenten gewählt werden. Zuvor hatten beide Parteien ihre Zustimmung für Rot-Rot gegeben
BRANDENBURG Bedenken der SPD gegen den Justizminister-Kandidaten der Linken sind ausgeräumt. FU-Wissenschaftler hält dessen Kritik am Begriff „Unrechtsstaat“ mit Blick auf die DDR für berechtigt
SPD und Linke einigen sich äußerst zügig auf einen Koalitionsvertrag, dabei kopieren sie Rot-Rotes aus Berlin. Ärger bereitet einzig die Braunkohle - aber nur ein wenig.
Die Koalition setzt auf eine Politik der kleinen Schritte, und angesichts des Haushaltsdefizits bleibt ihr fast gar nichts anderes übrig. Als Signal für Rot-Rot im Bund taugt sie nicht.
Ob öffentlicher Beschäftigungssektor, Stellenabbau im öffentlichen Dienst oder Mindestlohn: Die rot-rote Koalition in Potsdam will viele Projekte von ihrem Pendant in Berlin übernehmen.
In der Linken brodelt es. Teile der Partei beharren auf dem Ausstieg aus der Braunkohle. Der lässt sich bei den Koalitionsverhandlungen mit der SPD nicht durchsetzen.
Mit dreieinhalb Jahren Haft endet der Prozess gegen die letzte militante linksradikale Gruppe. Dabei bewies die Bundesanwaltschaft vor allem eines: ihre Ahnungslosigkeit über die "mg".
Die Verteidiger der Angeklagten im mg-Prozess haben aus Protest gegen die Prozessführung auf ihre Plädoyers verzichtet. Andere Anwälte halten das grundsätzlich für zulässig - aber nicht immer für sinnvoll.
SPD-Landeschef Matthias Platzeck will mit der rot-roten Koalition alle Brandenburger politisch integrieren. In seiner Partei selbst wird verhalten auf das Bündnis reagiert. Die Linke gelobt "Verlässlichkeit", die CDU schiebt Personalien hin und her.
Ist die Linke regierungsfähig? Ja, sagt Helmut Müller-Enbergs von der Birthler-Behörde und verweist auf die Auseinanderstzung mit der eigenen Geschichte. Die sei sogar weitergehend als bei den Blockparteien.
KOALITIONEN Nach Schwarz-Rot in Thüringen und Schwarz-Gelb-Grün im Saarland entscheidet sich Brandenburgs SPD gegen die Union und für ein Bündnis mit der Linkspartei
Berlin und sein Nachbarbundesland werden bald beide von einer rot-roten Koalition regiert. Berliner Politiker schwärmen von einer besseren Zusammenarbeit.
Schülerbafög, Mindestlöhne, mehr Lehrer und Erzieher: Die Wünsche von SPD und Linkspartei für die Koalition sind groß. Die Finanzierung aber ist ungewiss, im Haushalt klafft ein riesiges Loch
SPD-Ministerpräsident Matthias Platzeck wird eine Koalition mit der Linkspartei aushandeln. Die Landesvorsitzende der Union, Johanna Wanka, spricht von "Verrat an 1989".