Globalisierungskritik II: Die Protestgruppen haben Erfolg. Und der ist gar nicht leicht zu bewältigen. Die Aktivisten stehen vor konzeptionellen und organisatorischen Problemen
Globalisierungskritik I: „Attac“ bietet kein kohärentes Gegenmodell. Dieser Vorwurf stimmt. Aber die Ambivalenz ist ein Vorteil: Sie erlaubt die richtigen Fragen
Globalisierungskritiker werten Attac-Kongress in Berlin als „überwältigenden Erfolg“. Als Nächstes wird ein Protesttag gegen das Welthandelstreffen im November geplant. Das soll nach den Worten von WTO-Chef Mike Moore doch in Katar stattfinden
Bernard Cassen, Mitinitiator von Attac, warnt vor der Illusion, Politiker könnten nach dem 11. September Kritik von Globalisierungsgegnern bereitwilliger umsetzen: „98 Prozent unserer Forderungen stoßen auf taube Ohren“
Die schönsten Anekdoten über den sympathischen Wahlafghanen Ussama Bin Laden, der als meistgesuchter Verbrecher der Welt derzeit auf seine Ergreifung wartet
Enzensberger glaubt an den Todestrieb, Saskia Sassen an die Globalisierungskritik, und Michael Walzer mahnt: Erklärungsmuster jenseits von Kulturkampf und Kriegsgeschrei
Manfred Opel, SPD-Abgeordneter im Verteidigungsausschuss des Bundestages, will einem Kampfeinsatz der Bundeswehr nur dann zustimmen, wenn die Gefährdung der Soldaten und der Erfolg der Mission im Verhältnis stehen
Die Anschläge auf die USA sollen eine „Epochenschwelle“ markieren. Doch der heutige Terrorismus hat Vorläufer in den 70ern – und ließ sich damals nur politisch überwinden
Nach den Attentaten vom 11. September lässt sich die darin sichtbar gewordene Gewalt nicht auf einen Angriff auf Staat oder Nation reduzieren. Vielmehr ist ein terroristisches Potenzial entstanden, das weltweit innerhalb des Systems operiert – als Abfall von und als Gegenmodell zur Gesellschaft
Die Welt ist nicht genug (5): Der Antiglobalisierungsprotest hat noch keine eigene Popästhetik hervorgebracht. Darum erlebt Reggae eine Renaissance – als neuer, alter Sound der Revolte