Noch ist offen, was in Tunesien auf Ben Ali folgt. Europa sollte alles dafür tun, dass sich die Dinge in Tunesien zum Besseren wenden. Das Land könnte damit zum Modell werden.
Der Schwager des gestürzten Staatschefs ist in Armeegewahrsam, der Neffe tot. Andere Mitglieder der Familie sind im Privatjet geflohen, die Villen wurden geplündert.
Der ursprünglich auf zwei Stunden begrenzte Generalstreik wird zu einer Großkundgebung. Forderungen: Demokratie und freie Wahlen. Präsident hat Land verlassen.
Die vorgezogene Neuwahl ist ein Sieg über Tyrannei, Zynismus und Korruption. Auffällig ist, dass europäische Politiker zu den Zuständen in Tunesien hartnäckig schweigen.
Aus Angst vor dem Islamismus hat Europa arabische Diktatoren wie Ben Ali viel zu lange gestützt. Deren Tage sind gezählt, meint der tunesische Exil-Oppositionelle Moncef Marzouki.
Trotz der Mittwoch verhängten Ausgangssperre halten die Unruhen in Tunis an. Im Vorort Ettadhamen kam es zu systematischen Plünderungen. Die Polizei war geflohen.
Wie viele Menschen bisher getötet wurden, ist unklar. Klar ist: Es wird geschossen. Die Revolte hält an. Tunesiens Präsident Zine El Abidine Ben Ali spricht von "terroristischen Akten".
NORDAFRIKA Proteste gegen die hohe Arbeitslosigkeit und die Repression des Regimes eskalieren. Die Polizei schießt scharf auf Demonstranten. Die Opposition spricht von mehr als 50 Toten
Beim Volksaufstand in Tunesien geht es nicht allein um die wirtschaftliche Lage. Sondern ebenso um Bürgerrechte und Würde, sagt die tunesische Oppositionelle Sihem Bensedrine.
Trotz des gewalttätigen Vorgehens von Polizei und Armee dauert die Jugendrebellion in Tunesien an. Augenzeugen berichten der taz von bürgerkriegsähnlichen Zuständen.
Die regierenden Familien in Tunesien reißen wirklich jedes funktionierende Geschäft an sich. Den hungrigen Jungen bleibt nichts, geschweige denn Selbstrespekt und Würde.
In Tunesien und Algerien gehen junge Leute auf die Straße und protestieren gegen ihre Lebensbedingungen. Die Arbeitslosigkeit ist hoch, ohne Beziehungen läuft nichts.
Die Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen ist in dem nordafrikanischen Land extrem hoch. Proteste gegen ihre ausweglose Lage schlägt das Regime mit harter Hand nieder.