PROZESS Hat ein einzelner Demonstrant eine Gruppe Polizisten vermöbelt? Und haben die ihn zu ihrer Verteidigung bewusstlos geschlagen? Vor dem Landgericht hat ein Prozess begonnen, der das klären soll
Der Zivilfahnder Reinhard R. steht vor Gericht, weil er einen Kriminellen erschossen hat. Intern gilt er als leistungsstark, sein kalter Blick beeindruckt die Freunde des Getöteten.
Im Prozess um die Todesschüsse sorgen Gutachten kaum für Klarheit. Chemiker sagt: Schuss kam aus nächster Nähe. Waffenexperte meint: Schuss war aus jeder Position möglich.
Polizeipräsident Dieter Glietsch will auch ohne gerichtliche Verurteilung von Straftaten im Amt disziplinarrechtliche Schritte gegen Beamte prüfen und plädiert für eine Kennzeichnung mit Namen
■ Innenausschuß debattiert Polizeivorgehen bei der Liebknecht-Luxemburg-Demonstration. Polizeipräsident Saberschinsky verteidigt den Einsatz, die PDS dokumentiert Übergriffe
■ Der Leiter der Werner-Stephan-Oberschule, Siegfried Arnz (48), verlangt eine klare Regelung, damit Schüler mit unklarem Aufenthaltsstatus nicht in der Schule festgenommen werden dürfen
■ Zwei wegen Strafvereitelung im Amt verurteilte Beamte begründen unterlassene Strafanzeigen wegen Mißhandlungsvideo damit, daß sie nicht "statisch" vor der Glotze saßen
■ Erst wurde der Algerier Bouzidi N. eines Raubes verdächtigt, dann wurde ihm von einem Polizisten der Arm gebrochen. Jetzt steht er als Angeklagter wegen Widerstand und Beleidigung vor Gericht