BRANDENBURG Matthias Platzeck rechtfertigt Rot-Rot – und vergleicht Linkspartei und Waffen-SS. Kritik kommt von Gegnern von Rot-Rot – Unterstützung von Wolfgang Thierse und der Linken Kerstin Kaiser
Der rot-rote Koalitionsvertrag trägt deutliche SPD-Handschrift. Die Partei kann viele Projekte realisieren. Für die Linke wird Profilierung schwer - dafür kriegt sie wichtige Ressorts wie Finanzen und Umwelt.
SPD und Linke einigen sich äußerst zügig auf einen Koalitionsvertrag, dabei kopieren sie Rot-Rotes aus Berlin. Ärger bereitet einzig die Braunkohle - aber nur ein wenig.
Die Koalition setzt auf eine Politik der kleinen Schritte, und angesichts des Haushaltsdefizits bleibt ihr fast gar nichts anderes übrig. Als Signal für Rot-Rot im Bund taugt sie nicht.
Die Chefin der Stasi-Unterlagen-Behörde mag die rot-rote Koalition in Brandenburg nicht. Das ist okay. Doch jetzt hat sie deswegen einem ihrer Mitarbeiter einen Maulkorb verpasst.
Ob öffentlicher Beschäftigungssektor, Stellenabbau im öffentlichen Dienst oder Mindestlohn: Die rot-rote Koalition in Potsdam will viele Projekte von ihrem Pendant in Berlin übernehmen.
In der Linken brodelt es. Teile der Partei beharren auf dem Ausstieg aus der Braunkohle. Der lässt sich bei den Koalitionsverhandlungen mit der SPD nicht durchsetzen.
SPD-Landeschef Matthias Platzeck will mit der rot-roten Koalition alle Brandenburger politisch integrieren. In seiner Partei selbst wird verhalten auf das Bündnis reagiert. Die Linke gelobt "Verlässlichkeit", die CDU schiebt Personalien hin und her.
Ist die Linke regierungsfähig? Ja, sagt Helmut Müller-Enbergs von der Birthler-Behörde und verweist auf die Auseinanderstzung mit der eigenen Geschichte. Die sei sogar weitergehend als bei den Blockparteien.
KOALITIONEN Nach Schwarz-Rot in Thüringen und Schwarz-Gelb-Grün im Saarland entscheidet sich Brandenburgs SPD gegen die Union und für ein Bündnis mit der Linkspartei
Berlin und sein Nachbarbundesland werden bald beide von einer rot-roten Koalition regiert. Berliner Politiker schwärmen von einer besseren Zusammenarbeit.
Schülerbafög, Mindestlöhne, mehr Lehrer und Erzieher: Die Wünsche von SPD und Linkspartei für die Koalition sind groß. Die Finanzierung aber ist ungewiss, im Haushalt klafft ein riesiges Loch
SPD-Ministerpräsident Matthias Platzeck wird eine Koalition mit der Linkspartei aushandeln. Die Landesvorsitzende der Union, Johanna Wanka, spricht von "Verrat an 1989".