Nach dem Ende von Schwarz-Grün in der Hansestadt entlässt Bürgermeister Ahlhaus (CDU) die grünen Senatoren. Er warnt: Bald könnten "Kommunisten" an der Elbe mitregieren.
HAMBURG Die Grünen beenden die bundesweit einzige Koalition mit der CDU wegen „fehlender Gemeinsamkeiten“. Die Partei setzt nun auf Neuwahlen und ein rot-grünes Bündnis. „Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende“, begrüßte Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin die Entscheidung. Eine grundsätzliche Absage an Koalitionen mit der Union sei mit der Entscheidung nicht verbunden, betonen Grünen-Politiker wie Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer und Hessens Landeschef Tarek Al-Wazir ➤ Seite 3
Die Grünen haben von der Koalition in Hamburg nicht profitiert, sagt Parteienforscher Franz Walter. Die Öffnung nach verschiedenen Lagern hat viele ihrer Anhänger irritiert.
Für die Grünen im Bund trägt Ole von Beust die Schuld am Scheitern der Hamburger Koalition. Eine schwarz-grüne Zusammenarbeit auf Bundesebene wird damit unwahrscheinlich.
Schwarz-Grün regierte unter Christoph Ahlhaus zwar formal noch zusammen, doch eigentlich machte jeder, was er wollte. Neuwahlen könnten bereits im Februar stattfinden.
Die Grünen haben nach der Beendigung der Koalition in Hamburg nichts zu verlieren. Sie haben bewiesen, dass sie regierungsfähig sind. Aber noch nicht, ob sie verlässlich sind.
Nach dem fünften Rücktritt innerhalb eines Dreivierteljahres zeigt sich Hamburgs CDU personell ausgeblutet, die Regierungskoalition ist uneins. Doch von Neuwahlen will niemand etwas hören.
Frigges Rücktritt ist dagegen ein Befreiungsschlag. Das liegt vor allem am Nachfolger: Wenn es in der Hamburger CDU noch Hoffnungsträger gibt, dann ist Rüdiger Kruse einer.
Miese Umfragewerte, Koalitionszwist, Senatorenschwund: All das lässt Hamburgs Bürgermeister Christoph Ahlhaus ziemlich kalt. Denn der Mann arbeitet an einem wirklich zukunftsweisenden Projekt: Nachwuchs muss her.
Der Schritt, der 1.800 neue Wohnungen bringen soll, ist richtig und längst überfällig. Die Koalition kommt zu spät, um die Früchte ihrer Initiative noch zu ernten. Der nächste Wahltermin ist zu nah
ATOMSTREIT Nach Bremens Weigerung sträubt sich nun auch Hamburg, dass ein Castor-Transport über den Hafen ins russische Majak geht. Bürgermeister Ahlhaus (CDU) kritisiert den Plan als „politisches Manöver“