So verlockend eine Jamaica-Koalition für viele in der Union klingt - es wird nicht klappen. Denn wenn es ernst wird, ist bei der Hessen-CDU Schluss mit nett.
Mathematische linke Mehrheit im Hessischen Landtag stimmt für Abschiebestopp nach Afghanistan. CDU-Innenminister Bouffier ist anderer Meinung - kann gezwungen werden.
Im Hessischen Landtag umwerben Koch wie auch Ypsilanti die Grünen: Der CDU-Chef verspricht die Energiewende, die SPD-Obere erinnert an gemeinsames Leid.
Fußballmetaphorik und staatstragende Töne: In der ersten Sitzung des neuen hessischen Landtags bremsten sich die Gegner. Regierungschef Koch (CDU) kuschelte mit den Grünen.
Hessens Ministerpräsident will am Samstag offiziell zurücktreten - und bleibt im Amt. Seine Strategie: Für ein Jahr regiert er geschäftsführend weiter und wirbt nebenher für Jamaika.
Das hessische Wahlergebnis weist vertrackte sowie schillernde Macht- und Mehrheitsverhältnisse auf. Aktuelle politische Romane haben dafür noch keine Vokabeln und Dramaturgien.
Ypsilanti suggerierte am Wochenende mit Verve, dass die SPD noch immer eine große Volkspartei sei, in der Mitte der Gesellschaft und doch gleichzeitig irgendwie links von ihr.
Mit ihrem ersten Antrag im neu gewählten Landtag will die Hessen-SPD Roland Koch in Bedrängnis bringen und von den parteiinternen Querelen ablenken: Die 50.000 Landesbediensteten sollen bald wieder nach Bundestarif entlohnt werden
Kaum einer empört sich, obwohl die grünen Wähler deutlich nicht die Politik bekommen, die man ihnen versprochen hat. Denn die CDU, mit der heute die Koalitionsverhandlungen beginnen, bietet weit weniger grüne Politik als etwa Die Linke
Als Chef der CDU-Arbeitsgruppe "Sicherheit im öffentlichen Raum" setzt Roland Koch voll und ganz auf Präventionsarbeit. Vom "Schlachten in der Wohnküche" ist nicht mehr die Rede.
Andrea Ypsilanti verkörpert eine neue soziale Linke innerhalb der SPD. Wahrgenommen wird sie von Parteikollegen und den Medien vor allem als Chaos auslösende Frau.
Abgewählt, gedemütigt, erledigt? Von wegen! Dank der SPD-Krise kann Koch weiterregieren - auf unabsehbare Zeit. Selbst Neuwahlen müsste die CDU weniger fürchten als die SPD.
Ein Ministerpräsident, der nicht antreten darf, eine SPD-Chefin, die nicht antreten kann: Wenn die SPD ihre Nerven behält, kann sie genüsslich bei Kochs Untergang zusehen.
Für Roland Koch wird das Regieren künftig nicht gerade einfacher: Die Opposition kann seine Politik jederzeit torpedieren. Überblick über die Knackpunkte.