Die Zutaten für eine gelungene Koalition zwischen Union und Grünen: Man nehme einen liberalen CDU-Bürgermeister, ein paar unbequeme Kompromisse und lasse Knackpunkte weg.
Das moderne politische Denken Europas beginnt mit einer recht unsentimentalen Verteidigung des Wortbruchs. Dafür gibt es Gründe. Für Hessen gelten die jedoch nicht.
Die Linken in der SPD loben den Beschluss, Andrea Ypsilanti in Hessen freie Hand zu lassen: Die Partei will an Sach-Fragen entscheiden, wie sie mit der Linkspartei umgeht.
Die Grünen stellen sich derzeit geschickt an, wenn es darum geht, sich neue Koalitionsoptionen zu erschließen. Im Umgang mit der Linken geht die SPD dagegen reichlich dämlich vor.
Die SPD in Berlin und Hessen hat Vorbehaltegegen den Linksruck von SPD-Chef Kurt Beck. Spitzenfrau Ypsilanti versucht, die störrische FDP in die Zange zu nehmen.
Der konservative SPD-Flügel hält den von oben dekreditierten Kurswechsel für falsch. Das kurzfristige Spiel um Macht kostet Glaubwürdigkeit, meint ihr Sprecher Kahrs.
Die Union hat nach den Wahlen in Hamburg und Hessen bessere Karten als die SPD. Denn die kann sich nur der Linkspartei öffnen, deren Zukunft höchst ungewiss ist, so der Politologe Michael Thomas Greven
Nach den Wahlen in Hessen und hamburg sind noch keine Koalitionen in Sicht. Immerhin: Optionen sind sichtbar, im neuen Fünfparteiensystem. Die Crux ist die Linkspartei
In Hamburg und Hessen müssen die Grünen zeigen, dass sie der Herausforderung des neuen Fünfparteiensystems gewachsen sind. Sonst scheitert der grüne Aufbruch.
Auch wenn es zu Schwarz-Grün in Hamburg kommt - in Hessen ist das unwahrscheinlich. Setzt die SPD auf die Linke muss sie mit Abweichlern in den eigenen Reihen rechnen
In der Parteienlandschaft stabilisiert sich die Linke zum festen Faktor, doch ihr Aufstieg hat Grenzen, meint der Göttinger Parteienforscher Franz Walter.
Die SPD wundert sich über Becks Egotrip. Laut SPD-Rechte wäre eine Ypsilanti-Wahl mit Linke-Stimmen "Wortbruch" - SPD-Grande Eppler rät: Nur nein sagen reicht nicht.