Die Diktatoren, die halfen, das Tor Europas weiter zu schließen, sind weg. Wenn Europa Stabilität will, muss es sich um die Prosperität der Länder Nordafrikas kümmern.
Den Versprechen von Präsident Sarkozy, Afrika Perspektive zu geben, fehlt die Glaubwürdigkeit. Das beweist sich in Gabun und Togo, in Tunesien und Ägypten.
Der Generalstreik ist zwar ausgefallen, doch Wahlsieger Ouattara setzt auf die ökonomische Macht. Die Zentralbank von Westafrika hat die ivorischen Konten bereits umgeschrieben.
Egal ob es um Fragen der Sicherheit, Migration oder Freihandel geht: Das EU-Afrika-Treffen wird vor allem von Streit geprägt sein. Selbst die Einladungspolitik sorgt für Konflikte.
AU-GIPFEL Afrikas Staatschefs geben der zukünftigen afrikanischen „Autorität“ erste Befugnisse. Gaddafi will Afrika außerdem in Sachen Sudan auf eine Ablehnungsfront gegen Den Haag einschwören
Muammar al-Gaddafi ist Exzentriker und regiert Libyen mit harter Hand. Seit langem propagiert er die Einheit des schwarzen Kontinents. Jetzt ist er Boss der Afrikanschen Union
Afrika ist ein Kontinent, der zur Lösung seiner Probleme Führung dringend nötig hätte. Jetzt steht ein unberechenbarer Exzentriker an der Spitze der AU. Die bleibt daher wirkungslos.
Auch nach der Intervention der Afrikanischen Union bleiben die Probleme der Komoren ungelöst. Die bei der Aktion beteiligten afrikanischen Staaten handelten aus Eigeninteressen.
Eine gleichberechtigte Partnerschaft zwischen Afrika und der EU ist überfällig - aber die Zeit scheint noch nicht reif. Die Ziele des Gipfels sollten deshalb niedriger gehängt werden.
Afrika und Europa wollen in Lissabon eine gleichberechtigte Partnerschaft einläuten. Doch weil Simbabwes Diktator Mugabe kommt, bleiben einige EU-Regierungschefs fern.
Afrika will sich von Europa keine Vorschriften mehr machen lassen. Das könnte zu heißen Debatten in Lissabon führen. Etwa über Freihandel. Aber nicht über Menschenrechte.
VonMartina Schwikowski, Marc EngelhardtundDominic Johnson
Günter Grass, Jürgen Habermas, Wole Soyinka und weitere afrikanische und europäische Autoren werfen der Internationalen Staatengemeinschaft "Feigheit" vor den "schlimmsten humanitären Krisen dieser Welt" vor.
Zum Höhepunkt ihrer Afrikareise spricht die Bundeskanzlerin mit Südafrikas Präsident über die Krise in Simbabwe. Mit öffentlicher Kritik hält sie sich jedoch zurück. Massiver Ausbau der deutschen Wirtschaftspräsenz in Südafrika geplant
Darf Simbabwes Präsident zum historischen EU-Afrika-Gipfeltreffen nach Lissabon reisen? Eine britische Ausladungsforderung zieht eine erste Boykottdrohung aus Sambia nach sich.
In Äthiopien beginnt heute der AU-Gipfel. Er muss das Begehren der sudanesischen Regierung nach der Übernahme der Präsidentschaft abwehren und Antworten auf die Krise des Staatenbundes finden. Diese zeigt sich aktuell im Fall Somalia