Nur ein Sechstel der Kinder ist nachmittags im Hort oder in der Ganztagsschule – der Rest muss die Zeit zwischen Hausaufgaben, Computer und Inlineskaten selbst oder mit Elternhilfe gestalten. Der heikelste Punkt ist die Beschränkung der Zeit vor dem Computer am Nachmittag
Das freie Wochenende ist in unserem Kulturkreis heilig. Dass bald auch am Sonntag eingekauft werden kann, liegt freilich nicht an raffgierigen Kaufkonzernen und nicht an flexibilitätsgierigen Neoliberalen – sondern an den Menschen selbst. Die nutzen ihre freie Zeit durch viele Aktivitäten – und zu ihnen zählt inzwischen auch das Shopping mit der Familie. Ein Essay ■ von Bernd Guggenberger
Die Deutschen haben auch unter demokratischen Verhältnissen gut malocht. Das Glück hat sich trotzdem nicht eingestellt. Dazu hat sich das Arbeiten selbst zu stark verändert. Nach Automation und Produktionsverdichtung ist Arbeit knapp geworden – und damit wertvoll. War sie in den Aufbaujahren Verpflichtung, muß sie heute auch für Lebenssinn sorgen. Wer zuviel freie Zeit hat, gilt als verdächtig. Teil XV der Serie „50 Jahre neues Deutschland“ ■ von Barbara Dribbusch