KANAK-SPRAK Deutschlands Migranten drängen auf die Bühne. Shermin Langhoff leitet seit Herbst das Ballhaus Naunynstraße in Berlin und macht dort „postmigrantisches“ Theater. Ethno-Zoo oder überfällige Korrektur?
Vor einem halben Jahr starb Harald Juhnke in einem Pflegeheim. In Berlin erinnert nichts an den Entertainer – kein Platz, keine Straße. Jetzt hat ihm der Weddinger Achim Brunken ein Denkmal gesetzt. Warum? Weil „Harald einer von uns geblieben ist“
Alexander Lange sitzt im Rollstuhl und ist Schauspieler bei Thikwa, einem Theater von geistig Behinderten. Derzeit ist er in einer Don-Giovanni-Adaption zu sehen. Und als Darsteller im Wedding-Film „Kroko“. Wovon andere träumen, das ist für ihn nur eine Notlösung. Viel lieber wäre er Busfahrer
„TuSch“ ist mehr als Theater-AG. Das Projekt bringt Schulen und Theater zusammen. Dabei entstehen professionelle Eigenproduktionen, wie das Stück „Nach der Möwe“, das in den Sophiensælen läuft
Episoden erinnern: Ein Gespräch mit der Theaterwissenschaftlerin Erika Fischer-Lichte über den neuen Stellenwert und die Verklärung des Körpers und die Schwierigkeit, von Aufführungen zu erzählen
Zweimal geträumt vom Volkstheater: Seit zehn Jahren besteht das Hackesche Hoftheater. Hier überlebt ein Stückchen DDR, und jüdische Kultur wird wieder ausgegraben aus Polizeiarchiven
■ taz-Serie „Neu in Berlin“ (13): Der Theatermacher Hermann Beil kam mit Claus Peymann vom Burgtheater in Wien zum Berliner Ensemble am Schiffbauerdamm. Sowohl an der Stadt als auch beim Theatermachen und beim Tortenbacken interessieren ihn die Details mehr als Abstraktes
■ Das Gripstheater hat Sorgen. Der Kampf um das junge Publikum wird immer schwieriger, und jetzt hat auch noch die Hälfte des Ensembles gekündigt. Aber gefeiert wird trotzdem!
Fröhliche Wissenschaft – gelehrtes Schauspiel: Theaterwissenschaftler und Schauspielstudenten mischen sich zum Festival „Neuropolis“. Theoriepartikel fallen auf aquaristische Videos und Meditationsgymnastik ■ Von Eva Behrendt
Gleich zweimal „Zerbombt“ in Berliner Theatern. In der Baracke wird Sarah Kanes Brit-Theater-Schocker eins zu eins umgesetzt, im Tacheles zeitgemäß zerpflückt. Ein Vergleich zweier Endzeitinszenierungen ■ Von Eva Behrendt
Mehr Tiefen als Höhen, mehr dumpfer Ballermann als guter Trash. Nach zuletzt gelungen-witzigen Produktionen ist das neue Stück der Teufelsberger „In Juttas Stübl am Dietmarsee“ ein eher mäßiges Vergnügen ■ Von Cristina Nord