Wer ist Putin? Pünktlich zum Deutschlandbesuch des Kremlchefs manifestieren zwei neue Bücher den Mythos des geheimnisvollen Jelzin-Nachfolgers, der „der Deutsche“ heißt und sich gerne widersprichtvon BARBARA OERTEL
Alle sind gekommen, aber keiner fiel besoffen unter den Tisch: Der Schriftsteller Viktor Jerofejew dokumentiert in einer Anthologie ganz neue Sitten in der russischen Literatur
Wassili Mitrochin ist ein KGB-Überläufer. In einem Buch berichtet er nun aus dem früheren Reich des Bösen. Spektakuläre Enthüllungen hat er allerdings keine zu bieten
Der in der Sowjetunion verbotene Schriftsteller Anatoli Asolski schreibt Bücher über das Heldentum des sowjetischen Alltagslebens. In Russland wird er als Jahrhundertentdeckung gefeiert. Heute erscheint endlich sein erster Roman auf Deutsch ■ Von Wladimir Kaminer
Im Laboratorium, in dem Lenin nach seinem Tod vor 75 Jahren einbalsamiert wurde, geht es nun um die finale Wiederherstellung von kugelzerfetzten Gangsterleichen ■ Von Helmut Höge
Vom Durchwurschteln in einer maroden Gesellschaft: Wladimir Schinkarjow von der Künstlergruppe Mitki erzählt vom Leningrad der frühen 80er ■ Von Susanne Messmer
■ Der Lebensbericht eines kommunistischen Arbeiters führt vom Rotfrontkämpferbund über die Kriegsgefangenschaft im Gulag zur Abkehr vom Stalinismus und zur Altersweisheit
Eine ebenso interessante wie ärgerliche Biographie Solschenizyns. Der Reichtum der Bezüge zu den Arbeiten des russischen Schriftstellers und Moralisten fasziniert, aber wichtige Elemente seiner Kritik an Stalinismus und Kapitalismus bleiben ausgeblendet ■ Von Martin Jander
■ Mit dem Charakter eines Clowns: Zum 100. Geburtstag des Filmregisseurs Sergej Eisenstein erscheint eine erweiterte Neuausgabe seiner Autobiographie "Yo. Ich selbst"