Das wirkliche Zentrum der Macht ist die Werbung: Der französische Schriftsteller und ehemalige Werbetexter Frédéric Beigbeder über Berufe, in denen man sich wie in einem Luxusgefängnis fühlt, über den „Dritten Weltkrieg der Marken“, die Macht von Büchern und seinen Enthüllungsroman „39.90“
Jürgen Martschukats Buch über das „Inszenierte Töten“ ist wesentlich mehr als eine strafrechts- oder kriminalitätsgeschichtliche Abhandlung. Es bietet eine facettenreiche Geschichte der Diskurse um die Todesstrafe, der Kämpfe um das Schafott und der staatlichen Praxis des Totmachens
Wie Anna zu Maria kam und andere Geschichten: Drei neue Reiseführer von und über Frauen führen zwischen Mythen, Politik und Küchen direkt über die Magie unserer Ahninnen mitten in den Bauch Frankreichs und des Baskenlandes
1944 wurden 1.400 Männer aus Saint-Dié nach Mannheim verschleppt und dort als Zwangsarbeiter eingesetzt. Acht Schüler haben die Geschichte jetzt rekonstruiert
Tazmamart – so hieß das schlimmste Gefängnis Marokkos. Darüber hat Tahar Ben Jelloun einen Roman geschrieben. Nun prasselt Kritik auf den kritischen Intellektuellen nieder
Legenden sind zäh. Auch die Legenden um Madame de Pompadour. Der Autor Hans Pleschinski beschreibt die Mätresse am französischen Hof als zynisch, frigide und intrigant. Nur stützt er sich dabei – wie so viele vor ihm – auf Briefe, von denen die meisten gefälscht sind
Der Volkskundler Hermann Bausinger und die Deutschlandkorrespondentin Pascale Hugues suchten Gemütlichkeit, Ordnungsliebe und Tiefsinn – und sie fanden zwei Völker zwischen Provinz, Europa und Mütterfrühstück
Jean Baudrillard war bei Abbildern stets misstrauisch. In „Photographies“, seinem jetzt auf Deutsch vorliegenden Bildband, zeigt er schöne Oberflächen ■ Von Magdalena Kröner
Laufbild, Gemäldekatalog, Erzählung, Kinogeschichte und Musik. Oder das Filmemachen in der Bewegung des Denkens und der Geschichte: Jean-Luc Godards monumentale „Histoire(s) du Cinéma“ ist als TonBildTextBuch auf Deutsch erschienen ■ Von Alexander Horwath
Die Geburt der Machthaber und der Gesetze ist eine Frage der Ungerechtigkeit der Schlachten. Nun liegen Michel Foucaults Vorlesungen aus den Jahren 1975/76 vollständig auf Deutsch vor. Er stimmt darin eine Eloge auf den politischen Historismus an ■ Von René Aguigah
Der Pariser Soziologe Pierre Bourdieu sucht in seinem neuesten Buch nach den „Regeln der Kunst“. Er findet sie in den Romanen Flauberts und im Frankreich des 19. Jahrhunderts, als Kunst und Kommerz noch streng voneinander getrennt waren ■ Von Gustav Mechlenburg
Vom notwendigen Scheitern: E. M. Cioran fühlte sich als Komplize der Unglücklichen. Interviewmitschnitte des Aphoristikers liegen jetzt auf CD vor ■ Von Detlef Kuhlbrodt