Voller Einsatz für die FDP, Tiraden gegen „ossis“, Merkel, „intolerant muslims und all das andere Gesochs“: Die gesammelten Werke des Springer-Vorstandsvorsitzenden Mathias Döpfner in jetzt veröffentlichten Mails und Chats13
+++ Warum ist Springer-Chef Mathias Döpfnernoch im Amt? +++ Wer ist Reichelt-Nachfolger Johannes Boie? +++ Wieso kuschte Ippen-Verleger vor Springer? +++ Geht #MeToo in Deutschland jetzt richtig los? +++ SEITEN 4–5
Die „Bild“-Zeitung macht Druck, das Innenministerium reagiert – und diktiert der bpb eine eigene, nicht wissenschaftliche Definition von Linksextremismus. Der taz liegen exklusive Mails vor13–14
PRINTMEDIEN Deutschland kriegt die Zeitungskrise: Die „Frankfurter Rundschau“ ist pleite. Der Verlag sieht keine Chance mehr und meldet Insolvenz an. Das Stadtmagazin „Prinz“ wird nicht mehr gedruckt. Auch die „Financial Times Deutschland“ ist in Gefahr
Die Insolvenz der „FR" wird nicht die letzte bleiben. Kein guter Tag für unsere Demokratie, die davon lebt, durch kritischen Journalismus geschützt zu werden.
DIESE WULFFS Schlimmer als alle Gerüchte! Neue Bild-Dokumente belegen, wie Christian Wulff als junger Mann lebte: angepasst, devot, karrieregeil und in engem Kontakt zu äußerst dubiosen Gestalten. Was sagt seine heutige Frau Bettina dazu? ➤ Seite 13
TELEFON-KRIEG Bundespräsident Christian Wulff will die „Bild“ nur um Verschiebung der kritischen Berichte gebeten haben. Die widerspricht heftig Bundespräsident Christian Wulff im TV-Interview zu der Frage, ob es ein Zeichen der Besonnenheit ist, wenn er „Bild“-Chefredakteur Kai Diekmann anruft, um kritische Berichterstattung zu verhindern, und ihn auf seiner Mailbox beschimpft: „Wenn man im Ausland ist […] und erfährt, dass Dinge während dieser Zeit in Deutschland veröffentlicht werden sollen, […] dann muss man sich auch vor seine Familie stellen. […] Ich habe dann gebeten, um einen Tag die Veröffentlichung zu verschieben, damit man darüber reden kann, damit sie sachgemäß ausfallen kann“. „Bild“-Chefredakteur Kai Diekmann am Donnerstag in einem Brief an den Bundespräsidenten: „Mit Verwunderung haben wir gestern Ihre Aussage im Fernsehen zur Kenntnis genommen, bei Ihrem Anruf auf meiner Mail-Box sei es nicht darum gegangen, Berichterstattung zu Ihrem Hauskredit zu verhindern, sondern diese lediglich um einen Tag zu verschieben. […] Einer solchen Bitte hatten wir bereits einmal entsprochen. […] Dann erfolgte Ihr Anruf auf meiner Mail-Box.“
Christian Wulff hätte diesen guten Rat beherzigen sollen: Wer im Aufzug mit der "Bild" nach oben fährt, der fährt mit ihr auch wieder runter. So ist es, Herr Bundespräsident.
CHRISTIAN WULFF Der Ministerpräsident von Niedersachsen kann jahrelang tun und lassen, was er will: Wahlen gewinnen, die Rechtschreib- reform ab- kanzeln, mit Promis speisen, Frisur oder Frau wechseln – stets wird er von der „Bild“ hofiert. Denn die findet den adretten Typen richtig prima. Doch dann wechselt Wulff von Hannover nach Berlin und wird Bundespräsident ➤ SEITE 13CHRISTIAN WULFF Der Bundespräsident erfährt am 12. 12., dass „Bild“ über den Kredit für sein Haus berichten will – was für ein Skandal. Wulff quatscht „Bild“-Chef Diekmann auf die Mailbox. Er droht mit „endgültigem Bruch“, spricht von „Krieg“ und dass damit „der Rubikon überschritten“ sei. Ein Präsident als Pressezensor? Das Bundespräsidialamt teilt am Montag mit: „Die Pressefreiheit ist für den Bundespräsidenten ein hohes Gut“ ➤ SEITE 2
Sollte Wulff noch Reste von Glaubwürdigkeit besessen haben, so hat er sie mit den Anrufen bei Springer zerstört. Doch auch die Rolle der "Bild" hinterlässt Unbehagen.
Eine ausgetauschte Silbe in einem Barocksonett sorgt für Aufregung beim NRW-Zentralabitur: Das sei der „fachwissenschaftlich neuste Stand“, behauptet ein Sprecher des Schulministeriums