Eine gebildete Rebellenarmee kämpft in Ostkongo. Gegen Präsident Kabila, den sie für eine Witzfigur hält. Gegen ehemalige Mitkämpfer. Und gegen ihren schlechten Ruf.
Offiziell sind die FDLR-Milizen mit UN-Sanktionen belegt, doch Unterstützung bekommen sie von überall her - aus Tansania und selbst aus der katholischen Kirche.
Geldwäsche, Rüstungstransfers, Telefonate mit Kommandeuren: Die ruandische Hutu-Miliz wurde von Deutschland aus gesteuert. Das ist in einem neuen UN-Bericht zu lesen.
Die Bundesregierung lässt zu, dass die als Terrororganisation verfolgte ruandische Miliz FDLR von Deutschland aus geführt wird. "Ich habe gewonnen", sagt ihr Präsident.
■ Fünfzig Jahre nach Einführung des Straftatbestands des Völkermords im Jahre 1948 hat gestern zum ersten Mal ein UN-Tribunal ein entsprechendes Urteil gefällt. Jean-Paul Akayesu, ehemaliger Bürgermeister im ruandischen Taba, wurde für schuldig befunden, die Ermordung von 2.000 Männern, Frauen und Kindern befohlen zu haben. Ein Urteil mit Präzedenzwirkung?
■ Mit Überfällen auf ruandische Dörfer trägt Ruandas ehemalige Hutu-Armee den Krieg gegen die Tutsi zurück in die Heimat. An einem Dialog ist sie nicht interessiert Dominic Johnson und Oliver Meisenberg