■ Die Forderungen nach einem Einsatz von Bodentruppen im Kosovo-Krieg werden immer lauter. Die Nato will jedoch nach eigenen Angaben weiterhin mit Luftangriffen versuchen, Milošević zum Einlenken zu bewegen
■ Für die Nato ist die Residenz am Stadtrand von Belgrad ein „legitimes militärisches Ziel“. Offiziell steht Jugoslawiens Staatschef nicht auf der Abschußliste der Allianz. Doch der Druck auf ihn wird deutlich verstärkt
■ Ein Jubelfest sollte es werden, ein „Arbeitsgipfel“ wird es. Auf dem heute beginnenden Treffen der Regierungschefs der Nato-Länder wird um die Haltung gegenüber Milosevic, den deutschen Friedensplan und den möglichen Einsatz von Bodentruppen gestritten werden
■ Angesichts des 50. Jahrestages der Nato steht die Mehrheit des Bundestages hinter dem Kosovo-Einsatz. Allerdings werden unterschiedliche Folgerungen für die Nato gezogen
Die griechische Bevölkerung lehnt geschlossen den Nato-Luftkrieg gegen Jugoslawien ab, Athen muß aber die Bündnisverpflichtungen erfüllen. Kommt es zum Bodeneinsatz im Kosovo, verliert die Regierung Simitis ihre knappe Unterstützung ■ Aus Athen Niels Kadritzke
■ Der jugoslawische Außenminister Zivadin Jovanovic über die Nato-Luftangriffe und deren Auswirkungen, die Flucht der Albaner aus dem Kosovo und die Rolle der internationalen Gemeinschaft bei und nach Friedensverhandlungen
Marktneuheit Humanes Bomben: Der Krieg im Kosovo verleiht den rot-grünen Akteuren das fehlende Autoritätssiegel, nach dem es sie so flehentlich verlangt. 20 Antworten auf die Frage, warum Alt-68er und Ex-Pazifisten zur Nato übergelaufen sind ■ Von Klaus Theweleit
■ Nato-Bomben haben eine Belgrader Parteizentrale zerstört. Auch eine Autobahnbrücke über die Donau blieb von den Angriffen nicht verschont. Die Behauptung des Militärbündnisses, keinen Krieg gegen das serbische Volk zu führen, empfindet inzwischen jeder als blanken Zynismus
■ Norwegens Außenminister läßt kein gutes Haar an den Brüsseler „Falschinformationen“. Der Wissensstand über den Angriff auf den Flüchtlingskonvoi ist weiter ungenügend
Die Luftangriffe der Nato zermürben nicht Milosevic, sondern die Partei. Werden die Bombardements erfolglos fortgesetzt, befürchten manche ein Auseinanderbrechen der Grünen auf dem Sonderparteitag ■ Von Dieter Rulff
Der Kosovo-Krieg ist für die Nato ein Desaster. Doch bevorstehende Kontroversen bieten die Chance einer Neubestimmung europäischer Sicherheitspolitik ■ Von Andreas Zumach
Die Nato bestückt ihre Kampfflugzeuge in Jugoslawien mit schwach radioaktiver Munition. Die Geschosse gelten wegen ihrer großen Durchschlagkraft als extrem „effektiv“ – und als gefährliche Gifte ■ Von Bernhard Pötter
■ Bundesvorstand erklärt, Entsendung deutscher Truppen nicht zustimmen zu wollen. Nato sät weiter Verwirrung um Bombardierung von Flüchtlingskonvoi. Kosovo-Grenzen gesperrt
■ Lies nach bei Trotzki! Dem Krieg der Nato gegen Jugoslawien fehlt jegliche Legitimation. Europa trägt große Mitverantwortung an der Krisenregion Balkan
■ Anzeichen für Einsatz von Nato-Bodentruppen im Kosovo verstärken sich: Britische Zeitung berichtet von konkreten Vorbereitungen für eine Einmarschtruppe. Nato-Generalsekretär schließt neue Strategie nicht aus