Kann es richtig sein, dass die Linkspartei im Bund und manchen Ländern vom Verfassungsschutz beobachtet wird, aber nicht die tägliche Hetze gegen Muslime?
Sie sind nicht wütend, sie sind nicht laut, aber sie sind da: Die Norweger demonstrieren in der Trauer Geschlossenheit - und den Willen, an ihrem Lebensstil festzuhalten.
Norwegens Sozialdemokraten haben eine ideologische Auseinandersetzung mit den Rechtspopulisten dem Jugendverband überlassen. Das muss sich dringend ändern.
Nach den Anschlägen von Oslo warnen Experten vor rechten Antiislamisten in Berlin - etwa in den wahlkämpfenden Parteien "Die Freiheit" und "Pro Deutschland".
HASS Der Norweger Anders Behring Breivik hat seine Opfer wohl allein getötet – doch mit seinen Begründungen knüpft er an ein Gedankengut an, das in Europa weit verbreitet ist: die Verbindungen zwischen christlichem Fundamentalismus, Islamfeindlichkeit und Rassenhass ➤ SEITE 2–4, 12, 14
Das Massaker von Oslo war nicht extremistisch: Es war pure rechte Gewalt. In der Bundesrepublik hat deren Verharmlosung mit Verweis auf Linke schon Tradition.
Distanzierung und Selbstkritik, Verschwörungstheorien und Sympathie – wie rechte Kleinparteien und islamfeindliche Internetforen auf das Massaker reagieren.
Angesichts der Katastrophe von Oslo haben wir die Chancen, uns von der bedrohlich mittig gewordenen Islamophobie zu distanzieren. Das sind wir den Opfern schuldig.
Der Attentäter von Oslo muss acht Wochen in Untersuchungshaft. Er selbst erklärte sich vor dem Haftrichter als unschuldig. Und die Polizei hat die Anzahl der Opfer nach unten korrigiert.
Anders Behring Breivik war acht Jahre lang Mitglied des Jugendverbands der rechten Fortschrittspartei. Wie die "Islamkritker" auf das Massaker reagieren.
NORWEGEN Der Attentäter von Oslo und Utøya kam aus der Mitte der Gesellschaft. Er war getrieben vom Hass auf Zuwanderer und von der Angst vor Überfremdung. In einem „Manifest“ nahm er seine Taten vorweg