Muss man Monumente, die einst Kolonialismus und Rassismus ehrten, heute stürzen oder abreißen? Nein, belegt das Beispiel des Elefanten aus Bremen. Mit einem neuen Namen und einer erklärenden Tafel allein ist es aber auch nicht getan
So langsam beginnen auch deutsche Museen, die Herkunftsgeschichte von Objekten zu erforschen, die aus ehemaligen Kolonien stammen. Oft gaben ihre damaligen Besitzer sie nicht freiwillig her, von Gleichheit konnte sowieso keine Rede sein. Doch reicht es, eigene Räume für das Thema einzurichten, oder ist nicht vielmehr die Rückgabe fällig?43–45
Das Hamburger Museum der Künste und Kulturen der Welt widmet sich den Menschen, deren Stimmen in den Tonaufnahmen des Berliner Kolonialarchivs zu hören sind
Bei einem Spaziergang durch Neukölln zeigt der Verein „Berlin Postkolonial“, wie viele koloniale Spuren es auch jenseits des Afrikanischen Viertels gibt
In Deutschland werden pro Tag durchschnittlich 64 Geflüchtete abgeschoben, 25 davon nach dem Dublin-II-Verfahren. Bremen macht fleißig mit und schiebt trotz öffentlichen Widerstandes die beiden Refugees Momodou B. und Godstime O. ab. Ihre Schicksale stehen nicht im luftleeren Raum, sondern entlarven den gängigen Rassismus
Schwarze werden nicht nur häufiger von der Polizei kontrolliert als andere Personengruppen, sie werden auch gnadenlos nach Italien zurückgeschickt, wenn sie auf ihrer Flucht dort angekommen sind: Wie es ihnen dort geht, ist egal, weshalb sie geflohen sind, auch 43–45
Wie wir mit unserer Vorstellung vom afrikanischen Kontinent den Neokolonialismus aufrechterhalten, erklärt Sara Dehkordi im Gespräch und auf dem taz lab