Bremen hat inzwischen auch, was andere haben: Einen „Mittelalter-Markt“ vor Weihnachten. „Fogelvrei“ liefert die Show nach Wunsch. Die Menschen wollen offenbar viel Romantik, konstatiert der Bremer Historiker Jan-Ulrich Büttner: „Was man da sieht, hat mit dem Mittelalter, so wie ich mir das vorstelle, wenig zu tun.“ weihnachtsfest war keineswegs das höchste christliche fest, sondern Ostern, also die kreuzigung und auferstehung
Mit einer Koggen-Parade feiert Bremen heute seine 650-jährige Mitgliedschaft in der Hanse. Die tatsächliche Geschichte hinter der Mittelalter-Folklore ist auch von Ärger und Zwang geprägt
In 150 Jahren Bremerhavener Justizgeschichte hat sich mancher königlich amüsiert. Der Alltag im Amtsgericht ist indes so grau und trist wie das Leben selbst, sagt der Amtsgerichtspräsident
■ Archäologen haben die Kriechspur eines Maulwurfs, Lederreste auf Pflaster und eine Siedlung aus dem 8. Jahrhundert auf dem Marktplatz ausgebuddelt. Die Geschichte des milliardenverschuldeten Kleinstaats muss umgeschrieben werden
■ Das Schleifen der bremischen Befestigungsanlagen 1802 fiel in eine Zeit der Friedenssehnsucht und der neuen politischen Moral – verrät das Bremische Jahrbuch des Staatsarchivs
■ Zwei ausgetretene Seidenlatschen eines mittelalterlichen Bischofs kosten die Dom-Stiftung 30.000 Mark / Nach 27 Jahren sind die Schuhe jetzt zurück in Bremen