Erstmals hat ein deutsches Gericht eine Geldstrafe wegen rassistischer Einlasskontrollen bei Diskos verhängt: Oldenburger Amtsrichter erkennt einen eindeutigen Verstoß gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz – lässt aber Berufung zu
In Verden endet heute das Berufungsverfahren eines Schaumburger Neonazis, der einen Schwarzen mit einer Eisenstange attackiert haben soll. Für viele Medien ist der Vorfall kein Thema gewesen – zu unspektakulär
In Osnabrück kündigte der Vermieter einer Studentin und deren Tochter die Wohnung. Der Grund: Anderen Hausbewohnern passte offenbar die Hautfarbe der 34-jährigen Afrobritin nicht. Die klagt nun und schafft damit wohl einen Präzedenzfall
Auf das Gebäude der islamischen Gemeinschaft in Sittensen sind Molotowcocktails geworfen worden. Die Spuren führen zur rechtsextremen Kameradschaften-Szene. Die Wohnung eines Verdächtigen wurde bereits durchsucht
Nach dem Überfall auf einen Asylbewerber fragt man sich im niedersächsischen Boizenburg, was gegen rechte Übergriffe getan werden kann. Bei einem Diskussionsabend tauchte jetzt auch NPD-Prominenz auf
In Hildesheim wehren sich 2.000 Demonstranten gegen einen Aufmarsch der NPD. Die will die Stadt zum Symbol gegen „Ausländergewalt“ machen und nutzt den Termin für Wahlkampfpropaganda ihres Landtagskandidaten
Seit einem Jahr gilt in Bremen und Niedersachsen das Antidiskriminierungsgesetz. Doch vor Gericht kamen viel weniger Fälle als vermutet, ergibt eine Umfrage bei den zuständigen Arbeitsgerichten. Das Gesetz sei sehr kompliziert
Im Kreistag von Leer drohe eine Zusammenarbeit zwischen SPD und einem als Volksverhetzer verurteilten Lokalpolitiker, warnen CDU und Grüne. Die Sozialdemokraten weisen die Vorwürfe zurück: Man setze auf „wechselnde Mehrheiten“
Stichwahlen in niedersächsischen Städten und Landkreisen: Die CDU im ostfriesischen Leer kann sich nicht zu einem Wahlaufruf gegen einen Rechtspopulisten durchringen. 2003 war der wegen Volksverhetzung und Beleidigung verurteilt worden
Protest gegen Minarette und Kuppeln: Sobald sich Muslime mit ihren Gotteshäusern aus den Hinterhöfen wagen, hagelt es meist fadenscheinige Beschwerden von Anwohnern. Dabei ist der Islam keine Religion zweiter Klasse
Lüneburger Groß-Disco lässt „Ausländer nur in weiblicher Begleitung“ eintreten - gesponsert von der Hamburg-Mannheimer Versicherung. Veranstalter wollte Sexismus mit Rassismus bekämpfen. Jetzt distanzieren sich alle Beteiligten eilfertig
Der zunehmende Anteil an Ausländern sei wie ein wachsendes Geschwür der Gesellschaft, findet ein CDU-Stammtischler – und stellt damit erneut die Frage, ob die Partei nicht ein strukturelles Rechtsauslegerproblem hatvon Kai Schöneberg