Umweltschützer warnen: Aus den Braunkohletagebauen wehen radioaktive Feinstäube. Mögliche Folge sind Atemwegserkrankungen und Krebs. NRW-Umweltministerin Höhn sieht Handlungsbedarf
Bundeskanzler Schröder beharrt auf seiner Zusage über knapp 16 Milliarden Euro für die Kohle ab 2006. Nach gestrigem Spitzengespräch hoffen die Grünen trotzdem noch auf Änderungen: Die gefährlichen Zechen sollen schneller schließen
Zwei der zehn verbliebenen deutschen Steinkohlebergwerke werden geschlossen. In Dinslaken und dem saarländischen Warndt-Luisenthal soll der Abbau in den nächsten drei Jahren auslaufen. Für drei weitere Betriebe kommt das Ende bald. Der westdeutsche Bergbau ist teuer und unergiebig
Der Streit um ein hocheffizientes Gaskraftwerk bei Köln hat nun auch die Bundesregierung erreicht: Wirtschaftsminister und Kohlelobbyist Wolfgang Clement (SPD) spielt offenbar auf Zeit, um den Bau für den Betreiber unrentabel zu machen
Rot-Grün müsse die Kohlesubventionen so schnell wie möglich stoppen, fordert der Präsident des Umweltbundesamtes: „Sie haben ökonomisch keinen Sinn.“ Wer sie umschichte, schaffe 30.000 Arbeitsplätze. UBA warnt: Subventionen nicht einsparen
Nach der Auskohlung des Braunkohletagebaus Garzweiler I Iaufen die Keller im Dorf Kleinenbroich mit Grundwasser voll. Die Bewohner machen die Stadt verantwortlich, die das Problem vernachlässigt habe. Heute demonstrieren sie vor dem Landtag
Neuer Braunkohletagebau in Nordrhein-Westfalen wird laut Zeitungsbericht zu teuer. RWE und Staatskanzlei dementieren. Andere sehen nur langsames Annähern an Realität
In den nordrhein-westfälischen Dörfern, die dem Braunkohleprojekt Garzweiler II weichen sollen, schwanken die Menschen zwischen Resignation und Widerstand. In den Orten, in denen die Grünen Standfestigkeit zeigen, sind sie stark geblieben
Der Bürgermeister? Hat sich davongemacht. Der Bauer? Pokert noch. Die Frau von der Bürgerinitiative? Frustriert. Und der Vertreter der Rheinbraun will sich nicht festlegen. Ob Garzweiler II, das Braunkohlerevier an der niederländischen Grenze, ausgebaggert wird oder nicht, weiß keiner so genau. Fest steht nur: In Otzenrath, Spenrath und Holz hängt der Dorfsegen schief. Eine Ortsbegehung ■ Von Heike Haarhoff (Text) und Jan Banning (Fotos)