Aus jedem GAU kann man etwas lernen. Aber nie genug, um den nächsten zu verhindern. Dass der Abschlussbericht konstatiert, Fukushima wäre vermeidbar gewesen, ist perfide.
Ob Tepco nun verstaatlicht wird oder nicht, ist egal. Der Atombranche in der westlichen Welt läuft die Zeit davon. Denn die regenerativen Energien werden immer billiger.
Sechs Monate nach der Katastrophe von Fukushima ist in Japan vieles wie vorher. Die Bürger unternehmen nichts, um sich gegen die Atompolitik der Regierung durchzusetzen.
Les Verts haben den Beweis ihrer Reife erbracht und wollen für voll genommen werden. Dabei können sie sich auf die Wählergunst und die Popularität neuer Gesichter berufen.
Ein bisschen Medienschelte ist angebracht. Jetzt gibt es zwar mehr Infos aus Fukushima. Doch das Medieninteresse hat nachgelassen. Andere Themen stehen im Vordergrund.
Fukushima ist zu einer Chiffre für einen existenziellen Schrecken geworden. Abgesehen von der aktuellen Berichterstattung wird Japan selten von sich aus Thema.
Japan droht nach den Katastrophen Erdbeben, Tsunami und GAU ein weiteres Unheil: Niemand will mehr japanische Produkte kaufen, es droht der wirtschaftliche Absturz.
Auch die Politiker haben die Lehre aus Tschernobyl begriffen: Die Gefahr verleugnen und darauf beharren, dass deutsche Atomkraft sicher sei, könnte den Job kosten.