Frankreichs Parlament beschließt den Bau eines neuen Atommeilers vom Typ EPR. Drei Atomkraftgegner wollen dies unbedingt verhindern und hungern aus Protest seit zwei Wochen. Auch Siemens ist an dem neuen Reaktor beteiligt
Bei der französischen Debatte über ein Energierahmengesetz überschattet der Streit um die Privatisierung des Stromkonzerns EDF den sonst unbestrittenen Inhalt: Die Atompolitik wird fortgeschrieben, der Weg für den Euro-Atomreaktor EPR frei gemacht
Mit Gartenschläuchen, Ausnahmegenehmigungen und Leistungsdrosselungen versucht die französische Atomaufsichtsbehörde, der Probleme Herr zu werden, die der Sommer Europas Atomnation Nummer 1 bereitet
NRW-Bauminister Michael Vesper (Grüne) verärgert seine Fraktion und Partei. Für die Stromversorgung der Landesliegenschaften bekommt Atomstrom-Ableger den Zuschlag
Electrite de France verliert Interesse am tschechischen Stromversorger CEZ. Damit gerät die komplette Privatisierung in Gefahr. AKW Temelín beendet Testbetrieb
Auch Wirtschaftsminister Müller überlegt. Demonstranten in Frankreich fordern, Atomfabrik La Hague zu schließen. Proteste in Gorleben gegen Castortransport
Alle halb oder ganz staatlichen Konzerne des Kernenergie-Komplexes werden zu „Areva“ verschmolzen. Neue Geschäfte im Auge. Anti-Atom-Initiativen wünschen frühen Börsengang
Das Notkühlsystem versagt, radioaktiver Dampf tritt aus, Kühlwasser wird verstrahlt und Brennelemente werden beschädigt: Seit Ende letzten Jahres geht es laut offiziellen Daten im umstrittenen französischen AKW Cattenom drunter und drüber
Siemens-KWU und Framatome wollen ihre Nukleargeschäfte zusammenlegen. Am neuen Weltmarktführer in Sachen AKWs würden die Franzosen zwei Drittel halten, die Deutschen ein Drittel ■ Von Matthias Urbach
Frankreichs Grüne machen gegen die Atompolitik mobil und drohen mit dem Verlassen der Koalition. Die Zeit der Kompromisse scheint nun vorbei ■ Aus Paris Dorothea Hahn
■ Umweltminister Trittin in Paris, um über den Ausstieg aus den Atomverträgen zu sprechen. 40 Castor-Transporte und Milliarden Schadenersatz angedroht. Briten fordern ebenfalls