Damit sie ab der ersten Klasse mithalten können, schickte Nordrhein-Westfalen 16.000 Zuwandererkinder vor Schulbeginn zum Deutschlernen. Das Land stellte sich dem Sprachproblem, bevor es konservative Politiker für sich reklamieren konnten
NRWs Bildungsministerin Behler ermöglicht 300 Schulen, vieles anders zu machen: Der Unterricht wird neu getaktet, Lernprojekte veranstaltet, Lehrer selbst ausgewählt
Das altehrwürdige Evangelisch Stiftische Gymnasium in Gütersloh hat alle Schüler einiger Klassen mit Laptops ausgestattet, um den digitalen Unterricht zu erkunden. Antennen wachsen den Schülern noch nicht. Aber die tragbaren PCs verändern viel – zum Beispiel das Verhältnis von Mädchen und Jungen
Nordrhein-Westfalens Musterschule „Oberstufenkolleg“ wird ihrer Reformidee beraubt: Den Übergang von Schule zu Universität zu erleichtern. Statt das uniähnliche Lernen zu stärken, will die Schulministerin die Drähte zur Uni kappen
Fast alle Länder experimentieren mit einer verkürzten Schulzeit bis zum Abitur. Nordrhein-Westfalens Bildungsministerin Behler glaubt den Königsweg gefunden zu haben: Prinzipiell alle Schüler können sich die Elfte sparen. Keine gesonderten Rapidzüge
Mit NRW wollte das erste große Bundesland Lehrer nicht mehr als Beamte einstellen. So steht es im Koalitionsvertrag. Doch das Bildungsministerium will davon nichts wissen
■ Die CDU hat Bildung als Wahlkampfschlager entdeckt. Wie Hessens Roland Koch geht auch Jürgen Rüttgers in NRW mit Schulthemen in die Offensive. Hinter liberaler Fassade verstecken sich konservative Bildungsideen
■ Die nordrhein-westfälische Bildungsministerin Gabriele Behler (SPD) will, daß Schulen und Hochschulen ihre Schwerpunkte selbst setzen. Der Staat soll allerdings die Qualität sichern, ein „Optimum an Output“ garantieren – und den finanziellen Rahmen abstecken, auch wenn er immer enger wird