■ Gegen das Ansinnen der Innenverwaltung, Beschäftigte zu kündigen, protestiert Burkhardt Thiemann, Sekretär der Gewerkschaft ÖTV. Auch den Verzicht auf eine Lohnerhöhung lehnt er ab
■ Keine Ausbildung, arbeitslos und über 18 – wer diese Kriterien erfüllt, könnte wie die Berlinerin Violeta Sekulowić einen vom Staat finanzierten Job antreten
■ Erwerbslosengruppe fordert die „Befreiung von falscher Arbeit“ mittels eines Existenzgeldes von knapp 2.000 Mark für alle. Finanzierung würde jährlich schlappe 1.500 Milliarden kosten. Grüne sind billiger
■ Der Industrie- und Betriebssoziologe Günter Bechtle (57) von der Humboldt-Uni warnt zum Abschluß der taz-Serie "Sind Sie beschäftigt?" davor, sich von der schlechten Arbeitsmarktlage lähmen zu lassen
■ Sechster Aktionstag der Erwerbslosen: Demonstration vom Arbeitsamt Mitte zum Sozialamt Friedrichshain für Mindesteinkommen. „Arbeitslose Menschen werden nur verwaltet“
■ Der 47jährige Gerd Windus sucht nach der Erziehungszeit Arbeit als Fernmeldetechniker. Weil er keine findet, kümmert er sich weiter um die Zwillinge und baut Röhrenverstärker
■ Die 49jährige Steuerfachgehilfin Christine E. kriegt „Krämpfe“, wenn sie hört, daß sie für den Arbeitsmarkt zu alt sein soll. Sie hofft auf einen Nebenjob über Freunde und Bekannte
■ Das Aktionsbündnis Erwerbslosenproteste kämpft trotz ständigem Aktivistenschwund wacker weiter. Größtes Problem ist, Arbeitslose von Bierdose und Fernseher wegzuholen
■ Der 35jährige Vermesser J.M. ist zum erstenmal in seinem Leben arbeitslos. Der anfängliche Optimismus geht langsam in Pessimismus über. „Doch ich werde nicht verzweifeln.“