Noch ist der Sessel von Staatsoberhaupt J.J.Rawlings kein Schleudersitz. Aber dem Fliegerleutnant, der 1981 das Militär an die Macht putschte, steht eine erstarkende Opposition gegenüber. Tausende gingen im Mai auf die Straße, um ein Mehrparteiensystem zu fordern. Rawlings steht mit dem Rücken zur Wand. Die vom IWF verordnete Strukturanpassung hat den Hunger nicht beseitigt, Ghanas Exporterlöse gehen zunehmend für Kredite drauf. ■ AUSACCRAEVALENZ
Vor fünfhundert Jahren eroberten die Europäer die Neue Welt, die Weltmeere wurden ein zusammenhängendes Transportsystem, und die Weltbevölkerung sah sich in einen einzigen umfassenden Migrationsprozeß eingebunden. Bis in unsere Tage hat sich dieser Prozeß beständig ausgeweitet – geographisch wie zahlenmäßig. Das Ende der Ausreisebeschränkungen aus Osteuropa öffnet jetzt ein neues Kapitel. Ein historischer Überblick ■ VON ARISTIDE R. ZOLBERG
■ Solange das Einkommensgefälle zwischen Nord und Süd, West und Ost zunimmt, werden die großen Migrationsbewegungen nicht verschwinden. Neben einem Umwelt-Sicherheitsrat sollte die UNO auch über einen solchen für Flüchtlinge verfügen. Langfristig allerdings lassen sich die Wanderungen nur mit einer Reform der internationalen Handels- und Finanzpolitik verhindern. Ein Interview von Michael Rediske und Georgia Tornow mit WILLY BRANDT
Es gibt keine „neuen Welten“ mehr zu erobern, die Grenzen sind dicht, die Staaten kontrollieren die Einreise. Wenn dann Europas expandierende Wirtschaft neue Arbeitskräfte braucht, wird sie Gastarbeiter für zeitlich begrenzte Arbeitsverträge suchen. ■ VON ROBIN COHEN
Kaum jemand weiß es: Schon jetzt stellen die sogenannten „qualifizierten Durchreisenden“ aus den Industriestaaten, die für ein, zwei oder drei Jahre im Ausland arbeiten, die größte Zahl aller Aus- und Einwanderer im Norden. Zu Beginn des 21.Jahrhunderts wird Austausch und Leasing von Qualifikationen in Westeuropa noch weiter zunehmen. ■ VON ALLAN M.FINDLAY
Mitarbeiter sollen baldmöglichst evakuiert werden/ Hilfsoperationen für Millionen Flüchtlinge und Hungernde kommen zum Erliegen/ Neue Regierung sucht Annäherung an Weltbank und IWF ■ Aus Addis Abeba Bettina Gaus