■ Ob Hamburg von Eisbergen überrollt oder von Nordseefluten überschwemmt wird, läßt sich nicht so genau vorhersagen, wie manche Klimaforscher uns glauben machen wollen
Brauereihefepilze dienen als Modell für die Beeinflussung von menschlichem Krebs, und Mäusegene schützen Mastsauen vor Influenza- die Genforschung macht's möglich. Was als irrwitziges Gepansche von Erbanlagen erscheint, ist in Wirklichkeit Maßschneiderei vom Feinsten: Die Unzulänglichkeiten der Natur sollen ausgebügelt werden – nach des Menschen Maß, versteht sich. Natürlich kommt auch finanziell etwas dabei herum. Zehn bedeutsame Genexperimente, vorgestellt ■ VON JÜRGEN LANGENBACH
■ Die Antarktis, ein Kontinent, der immer wieder Sehnsüchte weckt. Die einen interessieren sich, trotz Antarktis-Abkommen, weiter für Rohstoffe, den anderen dient das größte Freiluftlabor der Welt zur Erforschung von Klimaveränderungen. Andrea Seibel telefonierte via Satellit zur Greenpeace-Station und sprach mit der deutschen Biologin SABINE SCHMIDT
Grundlagenforschung für Ökologie und Recycling auf der Erde und Prototyp für eine Besiedelung des Alls: das sind die Ziele des Experiments „Biosphere 2“, einem Nachbau des Ökosystems der Erde in einem riesigen Glashaus. Acht „Bionauten“ haben sich mit 3.800 Pflanzen- und Tierarten für zwei Jahre eingeschlossen. Aber werden sie so lange durchhalten? Schneller als erwartet steigen die CO2-Werte an, vielleicht ein Vorgeschmack auf den Treibhauseffekt der Erde. – Ein Besuch in dem Miniplaneten unter Gla in Azona ■ VON MATHIAS BRÖCKERS
■ James Lovelock ist der Vater der Gaia-Theorie, die unseren Planeten als eine Art „Superorganismus“ begreift, der die für das Leben geeigneten Bedingungen selbst reguliert. Gaia zeigt Symptome einer Krankheit – vom Treibhauseffekt über den sauren Regen bis hin zum Ozonloch – und braucht eine „planetarische Kur“, die sich nicht nur auf die Naturwissenschaften stützen sollte, sondern auf Spekulation wie Empirie. Vielen anderen Wissenschaftler hat die Gaia-Theorie den Anstoß zu neuen Experimenten gegebe. Nigel William besuchte den britischen Chemiker JAMES LOVELOCK
■ Heute wissen wir, daß die Parallele zwischen lebender und toter Materie größer ist, als man früher dachte. Langsam rückt die Wissenschaft dem Geheimnis näher, wie das Leben entstand. Großen Anteil daran hat der Belgier Ilya Prigogine, Nobelpreisträger für Chemie des Jahres 1977. Er erklärt, warum nur offene Systeme, die chaotisch und instabil sind, Evolution und Entstehung von Leben zulassen. Damit setzt er sich in Gegensatz zum Entropiegedanken der Thermodynamik. Dominique Leglu hat das Interview eführtmit ILYA PRIGOGINE
Riesenteleskope senden Nachrichten ins All. Die Annahme außerirdischen Lebens ist in der Wissenschaft nicht mehr tabu. Über riesige Teleskope rufen Astronomen in den Weltraum und lauschen auf Antwort. Die Atmosphäre weit entfernter Planeten wird auf organische Moleküle untersucht, um die Vorgänge beim Entstehen des Lebens auf der Erde zu erforschen. Für die Astrophysiker hat sich das Geheimnis der „verborgenen Masse“ noch nicht enthüllt; nach allen Berechnungen müßte im Universum mehr Materie vorhanen sein, als wir kennen. Vielleicht gibt es ja unter den Neutrinos, die alles durchdringen, eine Art, die Masse aufweist? Die Astronomen hoffen, diese unsichtbare Materie mit noch größeren Teleskopen aufzuspüren. ■ VON DOMINIQUE LEGLU
Im Weltall schlummern jene Kräfte und Ressourcen, durch die der Mensch seinem natürlichen Lebensraum entfliehen könnte. Mond- und Asteroidengestein ließen sich zum Bau riesiger Raumstationen preiswert nutzen. In den schwebenden Städten soll das Wirklichkeit werden, was auf der Erde offenbar nicht zu erhalten ist: ein regenerierbares Luft-, Wasser- und Nahrungssystem. Auch Energiesatelliten aus Monderzen wären zum Discount-Preis realisierbar. Naht der Anbruch des Lunarzeitalters? ■ VON GREGG MARYNIAK
Mit der unscharfen Logik, dem Inbegriff der modernen Hightech, kommen die Computer dem gesunden Menschenverstand zwar sehr nahe, aber die Elektronenhirne haben damit so ihre Schwierigkeiten und geraten schnell an ihre Grenzen ■ Von Wolfgang Blum
■ Der Molekularbiologe Jens Reich über die wissenschaftliche Neuorientierung in den östlichen Bundesländern/Die friedliche Revolution ist in den DDR-Akademien und den Ost-Universitäten...