Berlin empfängt Aung San Suu Kyi wie eine Staatschefin. In Birma will man aber nicht, dass sie Präsidentin wird, sondern weiter für die Demokratisierung kämpft.
Anfang 2011 endete die Militärherrschaft in Birma. Nun haben die Streitkräfte, einem Abkommen mit den Vereinten
Nationen folgend, 96 Kindersoldaten freigelassen.
Nehmen ihre Söhne die birmanische Staatsbürgerschaft an, kann Aung San Suu Kyi als Präsidentschaftkandidatin antreten. Die letzten politischen Häftlinge kommen frei.
Bis Ende 2013 werden alle politischen Häftlinge die Knäste verlassen haben, so Thein Sein bei seinem London-Besuch. Ein Waffenstillstand soll die ethnischen Konflikte beenden.
Vor der Westküste Birmas sind 50 Menschen bei einem Schiffsunglück ertrunken. Das Boot sollte die staatenlosen Rohingya vor einem aufziehenden Zyklon retten.
Bislang durften unter der birmesischen Militärjunta nur zensierte Wochenzeitungen herausgebracht werden. Nun erscheinen erstmals seit 50 Jahren private Tageszeitungen.
In Birma haben Gewalttäter dutzende Menschen getötet und Tausende vertrieben. Die Bevölkerung hält die Ausschreitungen für das Werk der Regierungspartei.
Es begann mit einem Streit zwischen einem muslimischen Schmuckhändler und zwei Kunden. Mittlerweile wurden bei den religiösen Unruhen in Birma mehrere Menschen getötet.
Vielen Unterstützer von Suu Kyi passt nicht, dass sie ihre Prinzipienaus politischem Kalkül über den Haufen wirft. Von Kritik am Militär sieht sie jedenfalls ab.