Sie strotzt vor mutigen Thesen, bekennt sich aber letztlich zu keiner davon: Die Ausstellung „Manson 1969“ in der Hamburger Kunsthalle kommt seltsam überfrachtet und unschlüssig daher
Der für seine gesellschaftskritischen Interventionen berühmte Ausstellungsmacher Florian Waldvogel ist Chef einer Institution – des Hamburger Kunstvereins – geworden. Und überlegt, wie er sich da politisch treu bleiben kann
Sie zelebriert nicht das Jahr 1968, wie es nun so viele gemacht haben. Nein, die Hamburger Kunsthalle hat sich für ihre nächste Ausstellung das Jahr 1969 ausgesucht: Das Jahr, in dem die Manson-Family mordete, der erste Mensch auf dem Mond landete und Andreas Baader mit Gudrun Ensslin nach Paris floh. Die zentrale Frage: Wie konnte aus Flower-Power Gewalt werden, und was ist da eigentlich schiefgelaufen?
Forscher der Hannoverschen Leibniz-Universität haben den Tagungsband „Gärten und Parks im Leben der jüdischen Bevölkerung nach 1933“ herausgegeben. Ein wenig erforschtes Thema. Mitherausgeber Joachim Wolschke-Bulmahn erklärt warum
Die Demokratisierung des Wissens zeichnet die Ausstellung „Bookmarks“ in der Kestner Gesellschaft in Hannover nach. Sie zeigt Keilschriften, alte Bibeln und Ferngläser aus der dortigen Leibniz-Bibliothek und hat das Ganze werbewirksam auf YouTube hochgeladen. Ein bizarres und schlaues Konzept
Robert Fleck, Leiter der Hamburger Deichtorhallen, geht zur finanziell deutlich besser ausgestatteten Bonner Bundeskunsthalle. Wie weit der politisch ambitionierte Ausstellungsmacher in das konservativ-brave Haus passt, weiß er wohl selbst noch nicht
Dass Studenten und Dozenten der Kieler Universität besonders beflissen dem Nationalsozialismus huldigten, ist kaum bekannt, denn die Aufarbeitung steckt aufgrund der mageren Quellenlage noch in den Anfängen. Abhilfe soll jetzt eine Ringvorlesung schaffen
Wer keinen Streit will, macht einen Witz, den der Gegner erst nach fünf Minuten versteht: Eine Spezialität norddeutschen Humors, die nicht jeder schätzt. Der NDR widmet dem Phänomen eine Lesereise, auf der sich Komödianten und Literaten präsentieren
Dem will das Nordfriesische Institut abhelfen, indem es Romane nordfriesischer Autorinnen um 1900 neu auflegt. Einer davon ist Elfriede Rotermunds „Godber Godbersen“, der das harte Leben auf den Halligen beschreibt. Herausgeber Arno Bammé erklärt, warum dieser Roman heute wieder wichtig ist
Dem will das Nordfriesische Institut abhelfen, indem es Romane nordfriesischer Autorinnen um 1900 neu auflegt. Einer davon ist Elfriede Rotermunds „Godber Godbersen“, der das harte Leben auf den Halligen beschreibt. Herausgeber Arno Bammé erklärt, warum dieser Roman heute wieder wichtig ist
Drei Männer stoppten 1943 einen Deportationszug, der vom belgischen Sammellager Mechelen nach Auschwitz gehen sollte. 300 Menschen flohen. Andreas Lübbers hat aus dem Stoff ein Stück gemacht, das heute im Hamburger Sprechwerk uraufgeführt wird
Eine Ausstellung in der Drostei Pinneberg nimmt den Länderschwerpunkt des Schleswig-Holstein Musikfestivals auf und zeigt Malerei und Fotografie jüngerer russischer Künstler. Nicht ganz eindeutig hantieren mehrere Arbeiten mit slawischen Klischees
Sie jodeln und tuten moderne Musik und touren damit um die Welt: Das Schweizer Stimmhorn-Duo tritt heute mit dem tuvinischen Huun-Huur-Tu-Ensemble, das gleichfalls Obertongesänge bietet, bei den Sommerlichen Musiktagen in Hitzacker auf. Jodler Christian Zehnder erklärt, wofür das gut ist
Die Sommerlichen Musiktage Hitzacker sind diesmal dem Gesang gewidmet. Der kann vom Liederabend bis zum Kärntner Volkslied reichen. Letzteres allerdings mag Festivalleiter Markus Fein dem Publikum im Norden nur in jazzigem Arrangement zumuten
Eine Ausstellung auf dem Hamburger Museumsschiff „Rickmer Rickmers“ widmet sich dem Hundertjährigen der Bohrinsel. Über Technikbegeisterung, das entsprechende Männlichkeitsideal und allerlei Geraune über die deutsche Rolle bei der Ölgewinnung kommt die Schau aber nicht hinaus
Bisher leitete sie dort das Museum der Arbeit, jetzt wechselt Lisa Kosok an jenes für Hamburgische Geschichte. Zudem soll sie die vier kleinen kulturhistorischen Häuser der Hansestadt profilieren. Wofür sie steht, weiß so recht niemand
Weil der Schulsenator an der Front war, diktierten während der Nazi-Zeit andere die Hamburger Schulpolitik. Einer von ihnen war Reformpädagoge und wollte eine nationalsozialistische Gesamtschule. Ein anderer wechselte nach 1945 die Identität. Uwe Schmidt hat ein Buch über sie geschrieben
Studenten aus Hamburg, Bremen und Wolgograd haben sich zu einer Geschichtswerkstatt zusammengefunden, die Unterschiede im Gedenken an die Schlacht von Stalingrad beleuchtet. Das Ende des Kampfes, der in Deutschland und Russland zum Mythos wurde, jährt sich heute zum 65. Mal
Ein Dokumentarstück von Michael Batz widmet sich einem Thema, das noch weitgehend unerforscht ist: Den Suiziden Hamburger Juden zwischen 1937 und 1945. Basis der Text-Musik-Collage sind 200 Akten und etliche Abschiedsbriefe
Politik ist schön. Aber als Konzept für eine internationale Gruppenausstellung reicht sie nicht aus. Das erweist derzeit sehr deutlich eine mit Arbeiten von zehn Künstlern bestückte Schau im Hamburger Kunstverein. Spannung und echte Subversion bieten einzig und allein die Arbeiten aus Kuba und Korea