Weil der Schulsenator an der Front war, diktierten während der Nazi-Zeit andere die Hamburger Schulpolitik. Einer von ihnen war Reformpädagoge und wollte eine nationalsozialistische Gesamtschule. Ein anderer wechselte nach 1945 die Identität. Uwe Schmidt hat ein Buch über sie geschrieben
Studenten aus Hamburg, Bremen und Wolgograd haben sich zu einer Geschichtswerkstatt zusammengefunden, die Unterschiede im Gedenken an die Schlacht von Stalingrad beleuchtet. Das Ende des Kampfes, der in Deutschland und Russland zum Mythos wurde, jährt sich heute zum 65. Mal
Ein Dokumentarstück von Michael Batz widmet sich einem Thema, das noch weitgehend unerforscht ist: Den Suiziden Hamburger Juden zwischen 1937 und 1945. Basis der Text-Musik-Collage sind 200 Akten und etliche Abschiedsbriefe
Politik ist schön. Aber als Konzept für eine internationale Gruppenausstellung reicht sie nicht aus. Das erweist derzeit sehr deutlich eine mit Arbeiten von zehn Künstlern bestückte Schau im Hamburger Kunstverein. Spannung und echte Subversion bieten einzig und allein die Arbeiten aus Kuba und Korea
Sie findet Umweltschutz wichtig, aber moralisieren will sie nicht: Jorinde Dröse inszeniert in Hamburg Theodor Storms „Schimmelreiter“. Der kündet von der Allmacht der Natur und ist mithin als Umweltstück nur bedingt geeignet. Genau das macht die Ambivalenz der Inszenierung aus
Entweder sie bauen Lübecks Altstadt um oder sie stellen funktionalistische Single-Häuser in die Dörfer: Schleswig-Holsteins Architekten changieren zwischen Sanierung und skandinavischer Moderne. Ulrich Höhns, Herausgeber des schleswig-holsteinischen Architektur-Jahrbuchs, erklärt warum
Es scheint, als hätten sie Angst vorm Volk: Seit Jahren beleidigen uns Pastöre durch schlichte bis naive Predigten, als wollten sie auch ja niemanden vergraulen. Dass dieses Prozedere keineswegs der Theologenausbildung entspricht, erklärt der Hamburger Universitätsprediger Hans-Martin Gutmann
Die Ausstellung „into it“ will in Hildesheim dem Irrationalen nachspüren, ohne esoterisch zu werden. Zusammengekommen sind großteils streng formale Arbeiten. Das intuitivste aller Genres aber – die Malerei – wird ängstlich ausgespart
Sie gelten immer noch als Exotinnen, und in Polen, Frankreich und der Türkei gibt es deutlich mehr: Rund 200 Physikerinnen kommen von heute bis Sonntag an der Universität Osnabrück zur „11. Deutschen Physikerinnentagung“ zusammen. Um zu fachsimpeln und jungen Frauen Mut zu machen
Von dem sumerischen König Gilgamesch berichtet ein 5.000 Jahre altes Keilschrift-Epos, das als ältestes literarisches Werk der Menschheit gilt – und ein beinahe existenzialistischer Läuterungsroman sein könnte. Eine Ausstellung zur „unsterblichen Gestalt“ zeigt jetzt das Kestner-Museum Hannover
Wenn Beuys’ Filze mit einem japanischen Teehaus konfrontiert werden, scheint das zunächst abwegig. Doch darin steckt eine interessante Parallele zwischen westlicher Minimal Art und traditioneller japanischer Kunst. Der spürt jetzt das Kunstmuseum Wolfsburg nach
Der Konzertsaal der Hamburger Elbphilharmonie soll einmal alles können: Klassik und elektronisch verstärkte Musik optimal übermitteln, und das auf allen 2.150 Plätzen. Eine Aufgabe, die derzeit das Team um den japanischen Star-Akustiker Yasuhisa Toyota in einem 1:10-Modell zu lösen versucht
Er hat wenig Entscheidungsspielraum und eine ungewisse Summe Geldes zur Verfügung. Trotzdem glaubt Christoph Lieben-Seutter, seit einer Woche offiziell amtierender Intendant der 2009 eröffnenden Hamburger Elbphilharmonie, dass er ein konstant hochkarätiges Programm bieten kann
Nicht nur die Kritiker lieben es, sondern auch das Publikum: Das Hamburger Thalia, das jetzt zum zweiten Mal Theater des Jahres wurde, schafft einen seltenen Spagat. Dabei weiß Intendant Ulrich Khuon sehr genau, dass das kein Grund zum Ausruhen ist. Denn die gute Stimmung kann jederzeit kippen
Er findet, man sollte nicht nur „Ungarn“ präsentieren wie das diesjährige Schleswig-Holstein Musik Festival, sondern auch die rund 20 regionalen Musiken, die es dort gibt: Der Komponist Peter Eötvös erklärt, warum Europas Regionen gerade kulturell immer wichtiger werden
Im Auftrag der „Sommerlichen Musiktage“ in Hitzacker, die am Sonnabend beginnen, hat der Schweizer Komponist Daniel Ott eine „Landschaftsmusik für Blasorchester, Spielmannszüge und Solisten“ zum Sonnenaufgang geschrieben. Die Natur imitieren will er aber nicht
Aufräumen mit den ewig lebendigen Mythen von Hafen und Meer: Die Ausstellung „Fish and Chips“ im Hamburger Kunsthaus zeigt eine nicht ganz stringente, aber spannende Mischung aus kritischen, rein ästhetischen und urkomischen Werken renommierter und jüngerer Künstler zum Thema
Das heute startende Schleswig-Holstein Musik Festival widmet sich der Musik Ungarns – und das durchaus unter Rückgriff auf deftige Klischees. Warum das nicht so schlimm ist und unsere Vorstellung ungarischer Musik ohnehin auf Stereotypen beruht, erklärt der Künstlerische Leiter Christian Kuhnt