Auf dem Gelände der alten Schultheiss-Brauerei am Kreuzberg hatte der Bezirk ein ausgewogenes Verhältnis von Kultur, Gewerbe und Wohnungen angestrebt. Den Investor kümmert das wenig: Gebaut und renoviert wird, was sich verkaufen lässt. So zerfällt das Ensemble in kleine Einheiten
Joseph Napoli, der amerikanische „Entnazifizierungsoffizier“, hat 1949 Bremen verlassen mit der Bilanz, die Entnazifizierung sei ein „Fehlschlag“ gewesen, die Bürokratie würde von denselben Kräften beherrscht „wie in den Nazijahren“. Bürgermeister Wilhelm Kaisen reagierte mit wütenden Kommentaren auf diese Bilanz. 1953 wurden die Entnazifizierungsakten geschlossen. Sie kamen für Jahrzehnte aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes unter Verschluss. Als erster Historiker konnte Hans Hesse die Unterlagen jetzt studieren. „Konstruktion der Unschuld“ heißt sein Buch, erschienen im Verlag des Bremer Staatsarchivs. Wir dokumentieren Einblicke.
Nach 1947 stieg die Zahl der alten NSDAP-Mitglieder im Bremischen Öffentlichen Dienst wieder – 1949 betrug der Alteil der alten NS-Genossen im höheren Dienst 56 Prozent
Seit 40 Jahren steht Jazzmusiker Hans Hartmann auf der Bühne. Sein Instrument und Markenzeichen ist der Chapmanstick, ein zwölfsaitiges Monstrum, für das man eigentlich vier Hände bräuchte
Keiner spielt die Gitarre wie Mr. Rudy Stevenson, der schweigsame Gitarrist aus Brooklyn. Einst arbeitete er mit Nina Simone. Ende der 80er-Jahre kam er nach Berlin. Die Stadt wurde sein New York – und Stevenson zum Prinzen des Yorckschlösschens
Olaf Dähmlow begann vor 27 Jahren als Putzkraft im Yorckschlösschen. Er wurde Kellner und schließlich Besitzer der Kneipe. Der Wirt mit dem Ordnungswahn entwickelte sie zu einer der besten Jazzadressen der Stadt. Jetzt hat er sie verkauft
Mit kleinen Guppys hat alles begonnen. Inzwischen besitzt Wolfgang Groß unzählige Arten: darunter Doktorfische, Nashornfische und Mördermuscheln. Aber tauchen gehen könnte der Kreuzberger nie
■ Dr. Hans Junkermann, Leiter des Bremer Modellprojektes, nennt Anforderungen an ein flächendeckendes Mammographie-Screening, das Brustkrebssterblichkeit senken soll
Berlin war die Staatsstadt schlechthin, nichts nutzloser als Nutzer. Wie lässt sich ihre urbane Urgewalt aktivieren, nachdem Etats und Entwicklung am Ende sind? Auftakt der Serie „B. wie Bürgerstadt“