Merkel schaufelt am Grab der Eurozone. Wenn jetzt europaweit gespart wird, dann verstärkt sich der Abschwung ungebremst. Davor haben die Investoren Angst. Zu Recht.
Nach der Veröffentlichung des Bankenstresstests steigen die Kurse der Kreditinstitute. Sechs deutsche Banken fallen durch, aber Anleger hatten Schlimmeres erwartet.
Die Ratingagentur Standard & Poors droht, 15 Euroländer herabzustufen. Das ist eine martialische Geste - die nichts bedeutet. Denn sie verkündet nichts Neues.
Die Einkommen in Deutschland werden immer ungleicher verteilt. Zwar sorgt der Staat immer noch für mehr Gleichheit, doch seit Rot-Grün wird es schlimmer.
Die Investoren schöpfen Hoffnung. Aber ihr Optimismus rührt nicht daher, dass die Eurostaaten jetzt sparen. Sondern die Anleger setzen darauf, dass mehr Staat zu erwarten ist.
Die ganze Welt redet auf Merkel ein, endlich aktiv zu werden. Doch die wartet weiter ab. Politisch ist das rational, ökonomisch ist es nicht nachzuvollziehen.
Im Euroraum fehlt es vor allem an Dollars. Die konzertierte Aktion der Zentralbanken soll Liquidität verschaffen. Doch sie ist auch ein sicheres Indiz für eine verschlimmerte Eurokrise.
Das Bundesverfassungsgericht torpediert den Rettungsschirm EFSF. Es bleibt nur eine Institution übrig, die das Vertrauen in den Euro retten kann: die Europäische Zentralbank.
Italien treibt in den Bankrott, die Wirtschaft schrumpft und Gerüchte über "Elitebonds" der reichen Eurostaaten kursieren. Und wieder soll ein Krisengipfel helfen. Was geht?
Elite-Bonds taugen nicht als Ausweg aus der Euro-Krise. Die AAA-Staaten würden sich hinter der Brandmauer verschanzen, der Rest der Eurozone ginge in Flammen auf.
Der Streit zwischen Gemeinden und Finanzinstituten illustriert einen globalen Trend: 30 Jahre lang hat das Investmentbankig die Welt beherrscht, nun wird es abgewickelt.
Beim Treffen zur Eurokrise gab es kaum Ergebnisse. Man kann nur hoffen, dass Merkel nicht ernsthaft glaubt, es würde reichen, nur zu sparen – sondern dass sie gewohnt taktiert.
Merkel, Sarkozy und Monti trafen sich zum Krisengespräch in Straßburg. Defizitsünder sollen stärker bestraft werden – auf mehr konnten sie sich nicht einigen.
Die US-Notenbank ist im Notfall bereit, unbegrenzt US-
Staatsanleihen aufzukaufen. Dass die Europäer auf diese Waffe verzichten, macht die Amerikaner fassungslos.
Eurobonds lassen sich nicht ad hoc einführen. Das ist ein Problem in einer Eurokrise, die sich immer schneller zuspitzt. Helfen kann jetzt nur noch die Europäische Zentralbank.
Die Bank of England kauft die Schulden des Staates. Sie wird damit zum Konkurrenten der privaten Investoren – was diese aber nicht schreckt, sondern beruhigt.
Bisher fühlten sich die Nordländer als Gewinner der Eurokrise. Doch die Zinslast könnte selbst noch für die Bundesrepublik steigen - auch ganz ohne Eurobonds.
Nun kommt Paul Achleitner in den Aufsichtsrat der Deutschen Bank. Leider ist er, wie Ackermann, einer der umtriebigsten Lobbyisten, den das Finanzgewerbe hervorgebracht hat.