In Lübeck werden am Samstag vier von den Nazis getötete Geistliche geehrt. Die drei Katholiken spricht man selig. Für den Protestanten, der spät vom Nazi zum Widerständler wurde, gibt es ein "ehrendes Gedenken".
Die Haut ist das größte menschliche Organ und zugleich sehr verletzbar. Wie dieses Organ in Mythen, Politik und Kunst thematisiert wird, zeigt derzeit das Hamburger Kunsthaus.
Der Komponist Georg Hajdu erforscht in seiner Musik, wie das menschliche Gehirn funktioniert. Zum Beispiel das von Ulrike Meinhof. Oder das jener Studentin, die 1984 in Köln ihren Hebräisch-Professor erschoss.
Das Hamburger Bucerius-Kunst-Forum will William Turner in eine konservative, rückwärtsgewandte Ecke stellen. Doch das gelingt nicht. Turners Bilder sind pure Energie.
Der Komponist Hans Pfitzner diente sich den Nazis an und widmete dem "Schlächter von Krakau" ein Stück. Seine vergrübelte Oper "Palestrina" wird jetzt in Hamburg aufgeführt. Ein örtliches Bündnis gegen Rechts fordert klare Worte. Die hat die Oper zugesagt.
Die Helgoländer leben nicht nur vom Alkoholkonsum ihrer Duty-Free-Touristen. Sie frönen ihm auch selbst. Und gehen ihren Besuchern zudem noch im schönsten Landschaftsidyll mit den alten Kriegsgeschichten auf die Nerven.
Die Amerikanerin Roni Horn fährt gern nach Island und porträtiert dort Menschen, Vögel oder auch Geysire. Diese Reihen zerlegen auf sehr subtile Weise jede Idee von Identität.
Die Amerikanerin Roni Horn fährt gern nach Island und porträtiert dort Menschen, Vögel oder auch Geysire. Diese Reihen zerlegen auf subtile Weise jede Idee von Identität.
Öffentliche Kulturbauten sollen flach, private hoch aufragend sein: Der norwegische Architekt Kjetil Trædal Thorsen vom Büro Snøhetta über die demokratische Anmutung seiner Osloer Oper und der Hamburger Elbphilharmonie.
Der eigentlich kleine Anlass könnte zum Prüfstein für die Senatorin werden, die die einst die "auskömmliche Finanzierung" für Hamburgs Kulturinstitutionen versprach.
Acht Monate gibt es in dem Ausstellungs-Areal keine Kunst, sondern lukrative Vermietungen. Dass dies eine Sparmaßnahme ist, bestätigt aber offiziell niemand.
Als "verwaiste Mutter" wählte die Hamburgerin Andrea Riek einen eigenwilligen Weg: Sie verdrängte den Tod ihrer Tochter nicht, sondern wurde Trauerrednerin. Ein Traumberuf, sagt sie, weil er extreme Nähe erlaubt und absolute Ehrlichkeit erzwingt.
Beate Meyer von Hamburger Institut für die Geschichte der deutschen Juden hat einen Tagungsband mit herausgegeben, der sich mit jüdischem Bleiben und Fliehen zwischen 1938 und 1941 befasst.
Robert Cohns Eltern wurden von den Nazis drangsaliert und sprachen darüber kein Wort zu ihrem Sohn. Trotzdem - oder erst recht - hat sich der in Hamburg lebende Autor eine explizit jüdische Lebensform angeeignet.
Die Künstlerin lebt seit zwei Jahren in Hamburg. Am 11. März hat sie das Erdbeben von Tokio aus miterlebt. Zurück in Hamburg, fühlt sie sich schuldig, weil sie fliehen konnte - und ihre Freunde und Verwandten nicht.
Der Kinetik-Künstler Attila Csörgö schält Orangen, Würfel und Städte. Nur um festzustellen, dass sich aus Papier keine Kugel formen lässt. Zu erleben ist das nun in einer listigen, philosophisch-physikalischen Ausstellung in Hamburg.
Er wollte wissen, warum eine Wissenschaft wie der Marxismus scheitern kann - wie in Polen, das er 1967 wegen einer antisemitischen Kampagne verlassen musste. Deshalb ist der inzwischen in Hamburg lebende Henri Kowalski Physiker geworden. Derzeit ergründet er den Ursprung des Universums.